Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/310

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
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Amt in ihrer Familie erblich zu machen, kurz das ganze Verhältnis in der Form des Hofamts oder gar des Dienstlehns zu gestaltend In diesem Fall bemühten sie sich ihr Recht an der Villikation zu verändern.

In anderen Fällen aber machten sie zwar keinen Versuch zur Umgestaltung ihres Rechtsverhältnisses, benutzten dagegen ihre größere Selbständigkeit dazu, um die Einkünfte und Bestandteile der Villikation zum Teil an sich zu ziehen und sich weit über das ihnen zugestandene Honorar hinaus zu bereichern.

Sie veruntreuten entweder direkt die Einkünfte, die Abgaben und sonstige Erträgnisse der Villikation, oder aber sie schlugen einzelne Hufen der Villikation ^ zu ihrem Ämtsgut und bewirtschafteten jene wie dieses zu eigenem Vorteils Die Herren machten nun verschiedene Versuche, um diesen Übelständen zu steuern. Sie ersetzten die Ministerialen häufig durch Meier bäuerlichen Standes; die geistlichen Anstalten betrauten auch nicht selten Mitglieder ihrer Kongregation, also Geistliche, mit der Funktion des Meierst


' Archiv für Geschichte Westfalens ed. Wigand II, S. 141, — Moser, Osnabr. Geschichte III, Nr. 145 (». 1227). Wahrscheinlich lag auch hier ursprünglich ein Neamtenuerhältnis u«r. Besonders deutlich wird dieses Streben aus ff. belgischen Urkunden, Miraeus, Opera Nipluniatiea I, S, 688 (Urk. n, 1140) . . . Huoä miniztsriale» 8M eurtium zuarum ininistsria icl «8t Mäieiai'iaz pole-8tatß8 et villieationW per teuäuiu ßt kelLäitai-io Mrß vellent odtinere, Desgl, S. 531 (Konrad III. für die Abtei St. Gilles a, 1145): ^äjicimu8 HuoHUß, ut illieationßm in pn88e88ioi>ibu8 aä eunclein loenm pertin«ntibu8 iure tsneat vsl repewt: 8«ä ^ddaz, (^ui pro tompor« iusrit, iclnneum st iiäßlsm villilluin clß fainiüa Non»8wni eon8tituat et (Ißpanat. — Westfälisches Urkundenbuch IV, Nr. 39 («.. 1210), Nr. 113 s«l, 1223),

^ Vgl. Archiv für Geschichte Westfalens II i, S. 141. Neue Mitteilungen a. a, O, — Osnabr. Urkundenbuch I, Nr, 156 (». 1068-1088). - Kindlinger, Geschichte der Hörigkeit, Urk. Nr. 9 l> 1134). — Westfälisches Urkundenbuch IV, Nr, 71 (a. 1217). — Lmi. traä. ^Vß8tfÄl. III (St. Wauritz) S. 195 (a. 1177).

^ Vgl. Archiv für Geschichte des Niederrheins II, S. 249 ff. (Heberegister von Werden a, 1160), besonders unter L III u, IV, L VI u. VII, zc. — Marc-ward v. Fulda in Böhmer, ?cmtW III, S. 165-178. ^ Wigand, Archiv für Geschichte Westfalens III (1828), Heft 1, S. 91 (a. 1123). — Kindlinger, Hörigkeit, Urk. Nr. 14 !>. 1176), Nr. 21 (a. 1225). .

^ Vgl. oben Anni, 1. 6e8w Nai-ovÄräi, (Böhmer, I^ont«8, p»Z. III, S. 166): VillieationW inea8 I».iei8 interäixi, W»8 8tllt!m eum ßt eum ^uidll8äl!.m rn8ti«8, zieut inilii ratum et enn8u!tu — Neue Mitteilungen II, 3 und 4, S. 450 ff., Nr. 15 (a. 1209). — Wigand, Archiv für Geschichte Westfalens V, S. 332 ft. 1185), — Kindlinger, Münstersche Beiträge II, Nr. 19 l> 1106-1128), § 47.