Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/228

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
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in Kalenberg, Hildesheim und Braunschweig-Wolfenbüttel noch im 18. Jahrhundert frei veräußerlich gewesen zu sein, weil sie schon im 17, Jahrhundert zur Zeit des Erlasses der Veräußerungsbeschränkungen innerhalb des Meierdingsverbandes im freien Verkehr gewesen war und daher nicht mehr als pai-8 inte^i-ans irgend eines dienstpflichtigen Bauernhofes angesehen werden konntet

In Hildesheim kam noch hinzu, daß die Meierdingshöfe des Domkapitels, das außer dem Bischof wohl die meisten Meierdingsgüter besaß, sämtlich von dem landesherrlichen Frondienst befreit waren und daher wahrscheinlich nicht unter die Klasse der wegen obliegender Frondienstpfticht geschlossenen Höfe gerechnet wurden ^.

Für den Besitz des Meierdingsgutes entrichtete der Meierdings« mann einen mäßigen Geld- oder Fruchtzins, der häufig so unbedeutend war, daß er den Charakter einer bloßen Nekognitionsgebühr hattet

Frondienste an den Meierdingsherrn kamen nur bei den vom landesherrlichen Frondienst befreiten Meierdingshöfen des Domkapitels vor. Sie waren hier ganz unbedeutend, 4—6 Tage im Jahr. Außerdem lagen auf den Meierdingsgütern wie auf den


1 Vgl. u. Gülich, Meierding?, S, 82, 175 ff. — Neues vaterländisches Archiv eä. Spiel-Spangenberg, 1822, Nd. I, S. 204 ff, — Strube, Rechtliche Bedenken I, 143 (eä. Sp. I, 139 a). — Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen, 1873, S. 280. — Vgl. Hildesheimische Landesordnungen, Hildes heim 1822, Nd, I, S. 64. — Polizey-Ordnung äs 20, Oktober 1665, Art. 86, desgl. S, 264 ff. — Dienstordnung äs 1783, § 28, — Gesenius, Meierrecht, Wolfenbüttel 1801, Nd. I, S. 537. — Lüntzel, Bäuerliche Lasten im Fürstentum Hildesheim, 1880, S. 86.

2 Über den Besitz des Domkapitels vgl. Lüntzel, Geschichte der Diücese und Stadt Hildesheim, 1858, Bd. II, S. 50? ff. — v. Gülich, Meierdinge, S. 52. — Über die Dienstfreiheit der Meierdingshöfe des Domkapitels vgl. v. Gülich, Meierdinge, S. 37, 41, 151, 152, Anlage 8 Art. 3, S. 169. — Vgl. Lüntzel, Bäuerliche Lasten im Fürstentum Hildesheim, 1830, S. 88 und 170. — Nach Busch (Beiträge zum Meierrecht in Hildesheim, S, 72 ff,) beziehen sich die Ver bote der Abäußerung in der hilbesheimischen Polizei- und Dienstordnung nur auf spanndienstpflichtige Höfe: die Meierdingskötereien, die nicht zu Spanndiensten sondern nur zu Handdiensten verbunden waren, wären also nicht geschlossen gewesen. — Vgl. dagegen Strube, Oß iurs villieoruiii, Laput III, I 9.

° Vgl. Lüntzel, Lasten, S. 83 ff. — Grupe, DizeeMtioiiß» lni-enL««, 1787, S. 1070 ff. — u, Gülich, Meierdinge, S. 58 ff. — Neues vaterländisches Archiv, 1822, Bd. I, S. 204 ff. — Stüue, Lasten des Grundeigentums und Verminderung derselben in Hannover, Hannover 1880, S. 123. — Strube, traewtio, § 8 und 4. — Gesenius, Meierrecht, 1803, Nd. II, S. 134.