Bergwerk Westerholt

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Seit dem 19. Jahrhundert ist das Ruhrgebiet ein Einwanderungsland und von Wanderungsbewegungen berührt. Von den Wurzeln ihrer Heimat in Verbindung mit erlebter Industrialisierung wurden unsere Vorfahren im Ruhrgebiet geprägt, dazu gehörte Kohle und Eisen ...

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Einleitung

Der Förderturm des Zentralförderschachtes 3 des ehemaligen Bergwerkes Westerholt ist heute ein markantes Wahrzeichen an der Grenze von Herten zu Gelsenkirchen-Hassel. Es ist ein bedeutendes Bergbauzeugnis der Nachkriegszeit.

Zusammen anschließenden Schachthalle bildet der Förderturm einen zusammenhängenden industriellen Gebäudekomplex. "Besonders kennzeichnend sind die asymmetrische Einbindung des Förderturms in den Wagenumlauf, der Wechsel von horizontalen und vertikalen Gliederungselementen sowie der Kontrast der Materialien Beton und Klinker", so LWL-Denkmalpflegerin Imme Wittkamp im Juni 2010.

Mit zwei vollautomatischen Vierseil-Gestellförderungen ist der Förderturm ausgestattet. Im Turmkopf sind zwei Elektrofördermaschinen der Eisenhütte Prinz Rudolf (Dülmen) erhalten geblieben. Die Schachthalle beherbergt den vollständig erhaltenen Wagenumlauf mit Leitstand und Kreiselwippern, die die Förderwagen früher entleerten.

Geschichte

Als zweites Bergwerk im Grubenfeld Bergmannsglück wurde dieser Schacht 1907 gegründet und war über die Bergwerks-AG Recklinghausen Eigentum des preußischen Staates. 1910 gingen die Schächte 1 und 2 in Förderung. 1927 gelangte das Bergwerk mit dem gesamten Besitz der Bergwerks-AG Recklinghausen in das Eigentum der von dem Iren William Thomas Mulvany gegründeten Hibernia AG.

Die Hibernia AG begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem umfassenden Zusammenlegungs- und Modernisierungsprogramm der ehemalige staatlichen Zechen. Im Rahmen dieser Maßnahmen entstand ab 1956 neben der neuen, nahe gelegenen Zentralkokerei Hassel der Zentralförderschacht Westerholt 3, der 1960 in Betrieb ging.

1998 wurde Westerholt in die Deutsche Steinkohle AG (DSK) übernommen und mit dem Bergwerk Fürst Leopold/Wulfen zum Bergwerk Lippe zusammengeschlossen.

Schließung

Am 19. Dezember 2008 endete die Geschichte des Bergwerks Lippe mit Hebung des letzten Förderwagens auf Westerholt 3.

Vierseilförderung

Der Förderturm der Zeche Westerholt in Herten gehörte zu den ersten Anlagen im Ruhrgebiet mit Vierseilförderung und ist hier im Jahre 2010 eine der letzten erhaltenen Anlagen dieser Art. Die Vierseiltechnik, bei der der Förderkorb an vier Seilen befestigt wurde, verbesserte die Schachtförderung in den 1950er Jahren. Diese Technik hält den Querschnitt der einzelnen Seile auch bei sehr großer Schachttiefe und bei großen Nutzlasten klein und verringert somit den Durchmesser der Treibscheiben. Dadurch verbilligte sich der elektrische Antrieb.

Wagenumlaufanlage

Von großer technikgeschichtlicher Bedeutung ist außerdem der Wagenumlauf, der in dieser Vollständigkeit ebenfalls Seltenheitswert besitzt. Dieser Wagenumlauf diente dazu, die entleerten Förderwagen wieder in den Förderkreislauf zu bringen. Die meisten Wagenumlauf-Anlagen anderer Zechenanlagen sind um 2010 bereits abgebaut worden, da die Zechen überwiegend von der Gestell- auf die Gefäß- oder Skipförderung umgestellt hatten. Dabei werden die bis zu 30 Tonnen fassenden Gefäße direkt in Eisenbahnwaggons entleert.

Denkmalschutz

"Gefragt sind jetzt (2010) kreative Ideen für eine Nachnutzung dieses bergbaugeschichtlich bedeutenden, zur Zeit vorläufig unter Schutz gestellten Denkmals", so LWL-Denkmalpflegerin Imme Wittkamp im Juni 2010.

Denkmal des Monats

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeichnete die Schachtanlage Westerholt 3 des Bergwerkes Lippe, die am 19. Dezember 2008 stillgelegt wurde, als Denkmal des Monats Juni 2010 aus.

Archiv

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