Kurze Chronik der Familie Kypke/056

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Kurze Chronik der Familie Kypke
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allein es war sehr angenehm für mich, daß ich die Sonntage häufig im Pfarrhause zu Buchholz bei den guten, alten Döhlings oder in Mühlenbeck bei den lieben Kastners zubringen durfte, wo ich stets viele Liebe und Güte erfuhr. Auch die Nähe meines geliebten Onkels Hermann Dörry und meiner teuern Freunde, Superintendent Zietlows in Neumark war mir sehr erwünscht.

      Hierauf ging ich als Erzieherin nach Brückenkrug bei Regenwalde zu Gutsbesitzer Herrlingers. In dieser Zeit starb meine inniggeliebte Schwester Marie. Nie werde ich die schweren, innern Kämpfe vergessen, die ich in dem fremden Hause, wo ich keine Teilnahme fand, duchmachen mußte. Ich erkrankte vor Gram an einem heftigen Nervenfieber und war dem Tode nahe; aber durch Gottes Gnade genas ich wieder. Meine gute Mutter pflegte mich liebevoll und aufopfernd Tag und Nacht, zuerst in Brückenkrug, dann zu Hause in Regenwalde.

      Nachdem ich mich einige Zeit erholt, unterrichtete ich 1 1/2 Jahre an der höheren Töchterschule in Regenwalde und unterstützte die Mutter im Haushalt.

      Meine letzte Stelle als Erzieherin aber hatte ich in Casimirshof bei Baldenburg i. Westpr., im Hause des Barons von Connersmann, wo ich mehrere Jahre blieb. Da die Kinder unbegabt und verwöhnt waren, so hatte ich es dort recht schwer. Allein die Ferien waren mir immer eine schöne Erholung, da ich meistens bei meinen teuern Geschwistern in Naseband und Baldenburg verleben durfte.“

      Acht Jahre lang blieb L. hierauf zu Hause, zur Pflege und Unterstützung der alten Eltern bis zu deren seligem Heimgang im Jahre 1884. Seitdem hat sie in Greifenberg ununterbrochen Gymnasiasten in Kost und Pflege gehabt und hingebend dieselben stets aufs beste versorgt.


39.
Albert Emil,
Archidiakonus in Schleusingen,
geb. 3. 4. 1844,

des Pastors Carl K. fünfter Sohn, geb. zu Langenhagen 3. April 1844. Seine Taufzeugen waren: 1. Frau Amtmann Bartelt, 2. Mühlenmeister Zahl und 3. Gymnasiast Parlitz. Er besuchte das Marienstifts-Gymnasium in Stettin von Ostern 1857 bis Michaeli 1864, wohnte zuerst im Kellergeschoß bei Kolporteur Paedes, darauf im Jageteuffelschen Kolleg. Hierauf studierte er bis Ostern 1868 Theologie in Berlin. Von da bis Ostern 1869 war er Lehrer im Hause des Rittergutsbesitzers Knappe auf Alt-Storkow bei Nörenberg. Nachdem er sich im Pfarrhause zu Stargord bis zum September ej. a. zum ersten theologischen Examen