Holzschuhmacher: Unterschied zwischen den Versionen

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===Namensvarianten===
 
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* Trippenmacher = Trippe oder Treppe (ndd.) = Holzschuhsandalenbrettchen mit zwei untergesetzten, gleich hohen, Querriegelbrettchen als Stelzen zur Begehung mit Unrat verschmutzter Straßen in Städten.  
 
* Trippenmacher = Trippe oder Treppe (ndd.) = Holzschuhsandalenbrettchen mit zwei untergesetzten, gleich hohen, Querriegelbrettchen als Stelzen zur Begehung mit Unrat verschmutzter Straßen in Städten.  
* hölzerne ABsatzmacher ([[Hagen (Westfalen)]] 1719)
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* hölzerne Absatzmacher ([[Hagen (Westfalen)]] 1719)
 
* Klümper(ndd.) = Klumpenmaker (ndd.)  
 
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* Holschenmacher, Holschkenmacher, Holscher oder auch Holzschuher = Holzschuhmacher
 
* Holschenmacher, Holschkenmacher, Holscher oder auch Holzschuher = Holzschuhmacher

Version vom 15. Januar 2018, 11:42 Uhr

Berufs- und Ständebeschreibung: Die Handwerker, organisiert in ihren Amt, ihrer Zunft oder Gilde waren in den Städten des HRR maßgend bei der Wahl der lokalen Bürgermeister und des Rates („Deutsches Städtebuch“).

Holzschuhmacher, Vreden, Heimatverein

Einleitung

Holzschuhmacherei in Westfalen

Namensvarianten

  • Trippenmacher = Trippe oder Treppe (ndd.) = Holzschuhsandalenbrettchen mit zwei untergesetzten, gleich hohen, Querriegelbrettchen als Stelzen zur Begehung mit Unrat verschmutzter Straßen in Städten.
  • hölzerne Absatzmacher (Hagen (Westfalen) 1719)
  • Klümper(ndd.) = Klumpenmaker (ndd.)
  • Holschenmacher, Holschkenmacher, Holscher oder auch Holzschuher = Holzschuhmacher

Werkstoff: Holz

Holz war bis in das 20. Jahrhundert hinein der universelle Werkstoff für unterschiedlichste Gegenstände des täglichen und häuslichen Bedarfs. Dementsprechend vielfältig waren auch die holzverarbeitenden Handwerke. Ein typisches Handwerk in Westfalen, das im 19. Jahrhundert einen regen Aufschwung erlebte, war die Herstellung von Holzschuhen.

Holzschuhmacher schnitzten aus Erlen-, Pappel-, Fichten-, Birken-, oder Nußbaumholz entweder Schuhe aus einem Stück oder Holzsohlen, welche sie manchmal auch mit einem Oberteil aus Leder versahen (Pantoffeln).

Arbeitsweise

Die schwierigste Arbeit war das Herausarbeiten der Rohform mit der Breitaxt aus dem Holzklotz (Spliß). Waren beide Schuhrohlinge behauen, die Fußformen angerissen, konnten die Außenflächen mit dem Schabeisen geglättet werden. Im Anschluß daran wurden die Schuhe in die Werkbank eingekeilt, der Innenraum mit Spital- und Löffelbohrer sowie mit Hohl- und Ringmeißel ausgehölt und die Unebenheiten mit dem Abrüstmesser beseitigt. „Bessere“ Holzschuhe bekamen manchmal einen schwarzen Anstrich, und zu ihrer Verzierung schnitt man Ähren- oder Blumenmuster auf den Vorderteil, den »Himmel«.

Produktnamen

»Klotzken«, »Holsken«, »Holschen«, »Klumpen«, »Trippen« (Name: Trippelvoet), nannte man sie in Deutschland (Oldenburg), »Treten«, »Trittlen«, »Hülzen« oder »Hölzen« in Österreich.

Für das einfache Volk

Holzschuhe waren die Fußbekleidung des einfachen Volkes, kostbar verziert wurden sie mitunter auch von Kaufleuten oder Adel getragen.

Verbreitung

Im Westmünsterland waren Holzschuhe beispielsweise noch um das Jahr 1800 so stark verbreitet, daß die ländliche Bevölkerung den Lederschuh kaum kannte. Allein im Lüdinghauser Kreis verdienten fünfundsiebzig Familien ihren Unterhalt mit der Anfertigung von Holzschuhen (Siehe lokale Populationslisten von 1806 mit Berufsangaben, <z.B. zählen Sie selber, hier in Heiden>.