Türken

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie

Regional > Europa > Türkei > Türken

Regional > Asien > Vorderasien > Türkei > Türken

Einleitung

Verbreitung

Stand 1895: Einer der 3 Zweige der altaischen Völkerfamilie, der sich im 19. Jahrhundert in seinen einzelnen Ausläufern vom Mittelmeer bis zur Lena in Sibirien erstreckt. Die Urheimat der Türken liegt zwischen Irtisch und Jenissei, Wo sich im 5. Jahrhdt. das große Nomadenreich Türk bildete, das die Chinesen „Tuküe“ nennen und als aus dem Reiche Hiungnu hervorgegangen bezeichnen. Schon von den Römern gekannt, haben die Türken ganz Europa in Schrecken versetzt und die Trone Chinas, Persiens, Indiens, Syriens, Ägyptens und des Chalifenreichs in Besitz genommen.

Man hat zu den Türken die um 1895 nicht mehr existierenden Petschenegen, Kumanen, vielleicht auch die Chafaren und weissen Hunnen zu nennen, im 19. Jahrhundert gehören zu ihnen die Jakuten, die sibirischen Tataren, Kirgisen, Uzbeken (Özbegen), Turkomanen, Karakalpaken, Nogaier, Kumüken, basianische Türken, Karatschai, die sogenannten kasan'schen Tataren, Osmanen (die von den frühern Seldschuken abstammen), Dunganen und Tarantschi.

Sprachlich sind hierher auch zu rechnen die Baschkiren, Tschuwaschen, Meschtscherjäken und Teptjaren im Südteil des Ural und an der Wolga. Mit Ausnahme der Jakuten sind alle Türken Muslime, alle sind im 19. Jhdt. trotz der vielfachen Eroberungen nomadisierende Hirten geblieben, die sich aber bei gebotener Gelegenheit in räuberische Kriegshorden verwandelten. 1895 versteht man unter Türken gewöhnlich die Osmanen (Osmanly) u. bezeichnet die von ihnen eroberten und beherrschten Länder als Türkiye (Türkei) oder türkisches Reich.

Historische Literatur

  • Vambéry: Skizzen aus Mittelasien« (Leipzig 1868);
  • Vambéry: Das Türkenvolk in seinen ethnolog. u. ethnograph. Beziehungen« (Leipzig 1885);
  • Radloff : Ethnographische Übersicht der Türkenstämme Sibiriens u. der Mongolei. (Leipzig 1883).