Topographie Holstein 1841/I-Z/415

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Topographie Holstein 1841
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13/16 Sch., Wiesen 128 Ton., 3 10/16 Sch. und Teichland 14 Ton., 3 1/16 Sch., (612 Steuert.). - Der Boden ist gut; die Wiesen, welche oft von Seewasser überschwemmt werden, sind nicht von der besten Art, und keiner gehörigen Verbesserung fähig. - Das im Anfange dieses Jahrhunderts erbauete Wohnhaus ist von Brandmauern, einfach eingerichtet, aber zur Wirthschaft sehr bequem. - Ein Pächter dieses Hofes, Wenzel Matthias Stoltenberg, stiftete wahrscheinlich das sogenannte Stoltenbergische Armen-Legat (s. Rixdorf).
Tramm
Dorf der Stadt Lübek gehörig, 1 1/4 M. südwestlich von Mölln, im vormaligen Amte Ritzerau; Br. 53°32'49"; L. 28°16'22"; Ksp. Breitenfelde (Herz. Lauenburg). - Dieses Dorf gehörte ehemals der Familie von Ritzerau, und ward von dieser in den Jahren 1465 und 1468 an die Stadt verkauft; es besteht aus 8 Vollh., 2 Halbh. und 4 Instenstellen, (24 H.). - Hier ist eine Capelle, worin der Prediger von Breitenfelde vierteljährlich Predigten hält; auch ist hier eine Schule. - Zahl der Einwohner: 157, worunter 1 Weber, 1 Schuster und 1 Maurer. - Areal: 1229 Ton., 47 R., die Tonne zu 240 Q. R. - Die Schleusenmeister zur Zienburger- und Stauschleuse haben hier kleine Wiesen.
Trave
(vorm. Dravus, Travena); Dieser Fluß entspringt bei dem Dorfe Gießelrade im Ksp. Sarau, tritt bei Wensin in den Warder-See, fließt aus diesem in südlicher Richtung nach Segeberg, und oberhalb dieser Stadt, die Brandsaue aufnehmend, nach Oldesloe. Hier nimmt er die Beste auf, wird darauf schiffbar, und fließt mit einem Falle von etwa 8 Fuß, in östlicher Richtung nach Lübek. Eine halbe Meile vor Lübek nimmt er die Stecknitz, in Lübek selbst die Wakenitz, und etwa 1/2 M. unterhalb der Stadt die Schwartaue auf. Von Lübek schlängelt er sich erst nordwärts, dann ostwärts wendend, 3 1/2 M. hin, bildet darauf den ansehnlichen sogenannten Binnensee, und fällt bei Travemünde in die Ostsee. - Die etwa 6 M. lange, für Böte schiffbare, Strecke von Oldesloe bis Lübek heißt die Ober-Trave und hat eine Breite von 6 Ruthen; die 3 1/2 M. lange Strecke von Lübek nach Travemünde, wird die Unter-Trave genannt. Die Tiefe ist sehr verschieden und wechselt von Oldesloe bis Travemünde von 9 bis 48 Fuß. Von Oldesloe bis Lübek ist sie nur für flache Schiffe fahrbar, von hier aber bis zur Mündung für Seeschiffe, die nicht über 10 Fuß tief gehen. Lübek und Oldesloe befahren den Fluß zwischen beiden Städten gemeinschaftlich, jede mit 8 Böten von 9 bis 10 Last. - Der ganze Lauf der Trave beträgt 14 M. - Wo die Obertrave an beiden Uferseiten durch Holsteinisches Gebiet begränzt wird, steht das Flußgebiet unter Holsteinischer Hoheit, wo dagegen das Ufer nur auf der einen Seite Holsteinisches Gebiet ist, nur bis zur Mitte des Flußgebiets. - Im Jahre 1384 gab der Graf Adolph dem Reinfelder Kloster ein Privilegium über die Ab- und Anfuhr seiner Bedürfnisse auf der Trave, auf der das Kloster übrigens eine freie Fahrt und freie Fischerei hatte. Späterhin und bis 1706 besaß Lübek das Recht der Alleinfahrt bis Oldesloe; in diesem Jahre kam man indessen überein, daß auch diese Stadt daran Theil nehmen solle. - Große Fähren befinden sich bei Moisling, bei der Herrenfähre und bei Travemünde; kleinere für Fußgänger in Herrenwik, bei der Treidelhütte, beim Einsegel, bei der Struckfähre, bei der Matsfähre (am Hafen von Lübek) und bei dem Gute Reeke. - Brückenpässe sind: bei Mönchmühle, Herrenmühlen, Nütschau, Oldesloe, Moisling und Lübek, und Furthen sind bei Högersdorf, Steinfurth (zwischen Bebensee und Dreggers), Sühlen und Reeke. - Die Trave treibt folgende Mühlen: Mönchmühle, Herrenmühle, Sühlener-, Nütschauer-