Topographie Holstein 1841/I-Z/337

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Topographie Holstein 1841
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1 Revierjäger und 1 Chausseewärter. Fabriken und Manufacturen sind in Schwartau: 1 Wollenmanufactur, 1 Messingkesselschmied, 1 Corduaufabrike, 2 Korkschneidereien, 1 Tabacksfabrike, 3 Töpfereien, 1 Leimsiederei. Ferner sind hier: 3 Kaufleute, 10 Krämer, 1 Mehlhändler, 2 Weinhändler, 6 Bierbrauer, wovon 3 Bairisches Bier brauen, 4 Brannteweinbrenner, und Handwerker und Künstler: 4 Maurer, 1 Zimmermeister, 4 Schlosser, 1 Grobschmied, 16 Nagelschmiede, 11 Tischler, 19 Schuster, 16 Schneider, 4 Weber, 4 Bäcker, 2 Kuchenbäcker, 3 Schlachter, 2 Drechsler, 3 Klempner, 1 Mechanicus, 1 Stuhlmacher, 2 Seiler, 2 Korbmacher, 1 Weißgärber, 2 Färber, 2 Böttcher, 1 Hutmacher, 1 Maler, 1 Posamentier, 5 Glaser, 2 Metallknopfmacher, 4 Sattler, 1 Buchbinder, 1 Goldschmied, 1 Rademacher, 1 Musicus mit 2 Gehülfen, 1 Uhrmacher und 2 Korbmacher; auch wohnen hier 2 Fischereipächter, 5 Miethsfuhrleute und 4 Frachtfuhrleute. - Im Orte ist eine Apotheke. - Von den beiden Aerzten ist Einer als Districtsarzt über die Aemter Kaltenhof und Großvogtei angestellt; auch sind hier 1 Thierarzt, 1 Barbier und 2 Hebammen. - Im Flecken ist eine kleine, zu einer Siechenhaus-Stiftung gehörige, aber verfallene Capelle, in welcher der Prediger von Rensefeld verpflichtet ist, alle Vierteljahre zu predigen und das Abendmahl auszutheilen. In dieser Capelle befand sich ein in Gyps gearbeitetes Altarblatt, die Lebens- und Leidensgeschichte Christi darstellend, welche von van Eyck verfertigt sein soll. Es ist jetzt im Amthause aufgestellt. - Die Schule in Schwartau hat 2 Abtheilungen, von welchen jede nur die Hälfte des Tages unterrichtet wird; ein Leher; (215 K.). Es ist hier außerdem eine Privatschule für etwa 30 Kinder mit 2 Lehrern und 1 Lehrerin. Auch sind hier mehrere Kleinkinderschulen. - Der Flecken hat recht gute Feuerlöschanstalten, und zur nächtlichen Sicherheit sind 4 Nachtwächter angestellt; außerdem beim Amte 1 Polizeidiener und 1 Polizeireuter. - Schwartau hält 2 Jahrmärkte: am Montage und Dienstage vor Johannis, und am Mittewochen und Donnerstage in der zweiten vollen Woche nach Michaelis. - Mühlenpflichtig ist der Flecken nach der nahegelegenen Ortschaft Kleinmühlen. - Nach einer Vermessung aus dem Jahre 1775 befanden sich bei den Häusern in Schwartau 29 Ton., 82 R. Land, die Tonne zu 240 Q. R.; da aber seit der Zeit viele Häuser neu erbauet sind, welche alle auf ehemaligen herrschaftlichen Forst- oder andern Domainengründen liegen, so ist im Laufe der Zeit etwa noch ein Areal von 15 Ton. hinzugekommen. - Der Boden ist sandigt, aber durch Cultur fruchtbar. Die neben Schwartau belegenen Hölzungen heißen: Holstenläger, Kuhbruch, Kuhholz, Müllerholz, Riesenbusch, Schreiberberg und Mönchkamp; letzte beiden sind Nadelhölzungen. - Schwartau hat eine ziemlich gute Lage zur Handlung, weil diese Ortschaft nahe an der Trave liegt, aber nach den Verträgen zwischen dem Fürstenthume und der Stadt Lübek darf sie diesen Fluß nicht zur Handlung und Schifffahrt benutzen. - Im Jahre 1383 ließ die Stadt Lübek hier eine Wassermühle, wo früher ein gemauerter Thurm als Landwehr gestanden hatte, erbauen. Diese Mühle ward 1544 zu einer Walk- und Papiermühle eingerichtet und ist späterhin eingegangen.
Schwartaue
(vorm. Zwartowe); ein Fluß, der bei Quisdorf im Amte Eutin entspringt und südlich durch den Barkauer-See fließt. Bei Steinrade nimmt er den Abfluß des Süseler-, Taschen- und Pönitzer-Sees auf und fließt Gleschendorf und Schulendorf vorüber nach Rohlsdorf. Hier nimmt er eine Aue auf, die beim Dorfe Lebaz entspringt und unter dem Namen Dakendorferaue, Curaue und Malkendorferaue nach Rohlsdorf fließt. Von da fließt