Topographie Holstein 1841/I-Z/258

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Topographie Holstein 1841
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zum Theil ein schmaler Erddamm, welcher an der äußern Seite mit einem Burggraben umgeben ist. Auf der ersten Insel, die durch eine Zugbrücke, welche jeden Abend aufgezogen wird, mit dem festen Lande verbunden ist, liegt die Wohnung des Amtsverwalters, ein neues schön eingerichtetes Gebäude, nebst der Wohnung des Gerichtsdieners und ein Gefangenhaus mit 6 Abtheilungen; auf der zweiten Insel liegen das Gerichtshaus und eine alte Caserne, vormals zur Einquartierung eines Commandos benutzt; auf der dritten Insel stand ehemals das von dem Grafen Christian Rantzau im Jahre 1657 erbauete Schloß mit einem Flügel, welches aber abgebrochen ist und auf dessen Platz in dem Jahre 1804 die Wohnung des Administrators erbauet ward. Vor der Zugbrücke sind mehrere Wirthschaftsgebäude erbauet und Gärten für die Beamten angelegt, welche sehr gut unterhalten werden. Auch liegt am Damme die Königliche Wassermühle (auch Barmstedter Mühle genannt), ebenfalls sehr schön belegen, wozu folgende Dörfer zwangspflichtig sind: Aspern, Bevern, Bockholt, der Flecken Barmstedt, Bullenkuhlen, Cölln, Ellerhoop, Großendorf mit allen dazu gehörigen einzelnen Stellen, Hanredder, Heede, Hemding, Lutzhorn, Groß- und Klein-Offenseth, der Hof Rantzau, Sparrieshoop, Seth. - Zahl der Einwohner: 65. - Schuldistrict Barmstedt-Großendorf. - In der Nähe von Rantzau, in der sogenannten Brunnenallee, bezeichnet noch ein Stein den Ort, wo der Graf Christian Rantzau am 10. Nov. 1721 erschossen ward. - Areal der Dienstländereien des Administrators und Amtsverwalters: 90 1/4 Steuert., der verpachteten Hofländereien in der Nähe von Rantzau 68 Steuert., und der verpachteten herrschaftlichen Ländereien 77 3/4 Steuert.
Rantzaufeld
Meierhof im Gute Güldenstein, Ksp. Hansühn. - Dieser Hof, welcher am Ende des 18. Jahrhunderts aus Bauerländereien angelegt ward, erhielt seinen Namen nach dem damaligen Besitzer, dem Geheimenrathe Cay v. Rantzau. Im Jahre 1812 und einige Jahre hindurch ward hier von dem Besitzer die Wechselwirthschaft eingeführt, die auch den besten Erfolg hatte. - Rantzaufeld hat ein Areal von 222 Ton., 120 Q. R., die Tonne zu 240 Q. R., darunter 195 Ton. Acker, 23 Ton. Wiesen und 4 Ton., 120 Q. R. Gärten und Wege, (169 Steuert.). - Außerhalb des Hofbezirks liegen hier 2 Kathen: Weidekathe und Paßopp. - Der Boden ist größtentheils eben, lehmigt und gut; die Wiesen, von denen einige nahe bei Rethwisch liegen, sind nur von mittelmäßiger Art. - Das Wohnhaus, 1780 erbauet, ist von Fachwerk, mit Pfannen gedeckt.
Ranzel
s. Ellerhoop.
Ranzifeld
s. Rensefeld.
Rasdorf
(vorm. Radestorp); adeliches Gut an der Schwentine, 1 1/4 M. südöstlich von Kiel, im Kieler Güterdistricte; Ksp. Preetz. - Dieses in einer romantischen Gegend belegene Gut war ehemals ein Dorf, und vielleicht im 13. und 14. Jahrhunderte im Besitze der holsteinischen Familie von Rastorf, ein Zweig der Rumohrschen Familie; Marquard und Thetlev v. Rastorf werden im Jahre 1281 und Detlev und Otto v. Rastorf im Jahre 1325 genannt. Darauf kam es als Gut an die Familie v. Rantzau und ist auch bis jetzt fast immer in dieser Familie geblieben. Im Jahre 1416 war der Feldmarschall Schack Rantzau Besitzer; 1468 dessen jüngster Sohn, der Amtmann zu Flensburg Hartwig Rantzau zu Schönweide; 1485 Ove Rantzau, Claus Sohn; 1490 Otto Rantzau zu Wittenberg, welcher in der Dithmarsischen Fehde blieb;