Topographie Holstein 1841/A-H/161

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Topographie Holstein 1841
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Voorde, Hammer, Achterwehr, Königsförde, Cluvensiek (diese eigentlich über den Canal) und Rendsburg; außerdem ist eine Furth bei Steinfurth. An der Schleswigschen Seite beginnen südlich von Handorf die sogenannten Sommerdeiche, welcher sich bis Tielen erstrecken; von da an folgen höhere Deiche bis zur Mündung. An der Holsteinischen Seite beginnen die Deiche bei Tielenhemme. (Vergl. Schleswig-Holsteinischer Canal). - Die Eider ist sehr fischreich, und außer andern Fischen fängt man hier auch Lachse. - An der Holsteinischen Seite trennte westlich ein Arm der Eider Tielenhemme von Dithmarschen, und ein anderer Arm bildete eine ehemalige Insel zwischen Bösbüttel und St. Annen. Auf der Schleswigschen Seite floß der westliche Theil der Eider, sich nördlich wendend, durch Eiderstedt, und in der Nähe von Friedrichstadt wandte er sich nach dem Peterskooge, floß durch den Badenkoog nach Riesbüll, ward hier abgedämmt, nach der Gegend des Dingsbüllerkoogs geleitet und hier ebenfalls abgedämmt, ging über den Dammkoog nach Legelichheit, wo die Milde sich mit ihm vereinigte, durch den Obbenskoog, den Adolphskoog, und ergoß sich in die Hever. Ein anderer Arm dieser Norder-Eider ging durch Barnemoor, Offenbüll, Hochbrücksiel, Hemminghörn, nach Vollerwiek, und ergoß sich hier in die Nordsee.
Eiderstede
Dorf 1 1/2 M. nördlich von Neumünster, zwischen dem Bordesholmer-See und der Altona-Kieler Chaussee; Amt und Ksp. Bordesholm; (bis zum Jahre 1737 zu Brügge eingepfarrt). - Von diesem Dorfe hat die ehemalige Familie Eiderstede ihren Namen, und Alvardus v. Eiderstede, der dem Herzoge Heinrich dem Löwen auf seinem Zuge gegen Dithmarschen gefolgt war, lebte 1148. Die Zehnten dieses Dorfes kaufte das Neumünstersche Kloster schon im Jahre 1199 von dem Grafen Adolph III.; im Jahre 1220 verkaufte Thietbar von Wackenbek den vierten Theil, und 1269 Detlev und Nicolaus von Wackenbek eine Hufe daselbst an das benannte Kloster; den übrigen Theil besaß 1290 der Ritter Popp Wulf. - Eiderstede enthält 7 Vollh., 3 Viertelh., 2 Kleinkathen, 7 Bödenerstellen mit, und 2 Bödenerstellen ohne Land, (4 Pfl.). Eine Bödenerstelle, an der östlichen Gränze der Feldmark, heißt Eiderstederfeld; 1 Kleinkathe und 3 Bödenerstellen führen den Namen Saude und 1 Kathe und Wirthshaus heißt Niederlage, weil hier vormals die Bier-Niederlage für das ganze Amt Bordesholm war, wovon alle Eingesessenen ihren Bedarf kaufen mußten. - Nach einem Dienstreglement aus dem Jahre 1775 ist Einer der Hufner, vermöge seiner Privilegien von allen Hof- und Spanndiensten befreit gewesen. - Schule (68 K.). - Zahl der Einwohner: 264, worunter 1 Rademacher, 2 Zimmerleute, 1 Schuster, 2 Schneider und 7 Weber. - Areal: 710 Steuert. - Der Boden ist grandigt und in nassen Sommern sehr fruchtbar; Wiesen sind für den Bedarf ausreichend. Die Eingesessenen haben Antheile am Dosenmoor; ein kleines Bondenholz liegt östlich vom Dorfe. - Im Jahre 1514 ward hier eine Todten- und Brandgilde, „St. Laurentius-Gilde“ genannt, gestiftet, und von dem Probsten Albertus confirmirt. - In den Jahren 1627 und 1645 ward Eiderstede von den Feinden geplündert. - In der Nähe des Dorfes waren ehemals mehrere Grabhügel; in einem derselben fand man einen goldenen Armring, welcher nach Kopenhagen kam, in andern Hügeln sind Urnen und Streitäxte gefunden. Unweit des Dorfes ist ein runder, mit großen Steinen eingefaßter, Platz, worin eine Höhle gewesen sein soll. Ein Theil des Königl. Eiderstedter Geheges heißt Kirchhof, aber die Sage, daß hier ehemals ein Kloster gestanden haben soll, verdient keinen Glauben.