Tappensches Familienbuch (1889)/144

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Tappensches Familienbuch (1889)
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nächsten Freunde und Anverwandten Anno 1674 mit dem hinterbliebenen und hoch-betrübten Hrrn. Wittwer, Hrn. Riedemeister Caspar Johann Arenholt, in eine Christliche Ehe-Verlöbniss sich eingelassen, welches Ehe- und Ehrenwerk im October (richtiger am 3.November) selbigen Jahrs allhie in S. Georgii Kirchen vermittelst Priesterlicher Copulation öffentlich vollenzogen worden: Mit diesem ihrem Ehe-Herrn hat Sie in das 40ste Jahr eine wollgerahtene und vergnügte Ehe gehabt, und darinn durch Gottes Seegen 4 Kinder, als drey Söhne und eine Tochter erzeuget, davon aber 2 Söhne in ihrer zarten Jugend dieses Zeitliche wieder geseegnet -.

      In ihrem Wandel und Christenthum hat die seel. Frau Riedemeisterinn sich jederzeit als eine fromme und auffrichtige Christinn erwiesen, indem Sie sowoll daheim täglich ihre sonderbahre Andachten gehabt, als auch die Predigten und den öffentlichen Gottes-Dienst so Sonntags als in der Wochen fleissig besuchet, und denselben ohne Noht nicht versäumet, zum hochheiligen Abendmahle hat Sie sich des Jahrs zu unterschiedenenmahlen mit geziemender Devotion und Andacht eingefunden, darneben einen stillen und unsträfflichen Wandel geführet: Ihrem Ehe-Herrn ist Sie auch im Hauswesen eine so getreue Gehülfinn gewesen, dass Er sich auff Sie woll hat verlassen können. Denen Armen und Nohtleidenden hat Sie gerne Gutes gethan und reichlich mitgetheilet, auch sonst gegen jedermann sich also bescheiden- und freundlich erwiesen und auffgeführet, dass Ihr Andenken billig im Seegen verbleibet. Gleichwie nun das Alter insgemein viele Beschwerungen und Schwachheiten mit sich bringet, also hat die seel. Frau Riedemeisterinn solches auch in denen letzteren Jahren erfahren müssen, insonderheit da Sie für etwa anderthalb Jahren mit einer Lähmniss an der linken Seite von dem höchsten Gott beleget worden. Wie nun damahls der Herr Medicus darwider unterschiedene und in solchen Fällen bewehrte Mittel verordnet und gebrauchet, so ist zwar durch Göttlichen Beystand die anscheinende Gefahr glücklich vorüber gangen, inzwischen haben sich doch etlichemahl von der Zeit an nicht undeutliche Vorboten einer obhandenen Apoplexie blicken lassen, welche auch am verwichenen Montage, als den 6ten dieses mit solcher Heftigkeit erfolget, dass, ob es gleich abermahl an kräfftigen Medicamenten nicht ermangelt, man dennoch leicht abnehmen können, wie nunmehro ihr seeliges Ende, worum Sie eine Zeitlang her täglich, auch noch selbigen Morgen vor ihrem seeligen Ende in einem besondern Gebehte Ihren getreuen Gott inbrünstig angeflehet, vorhanden, welches dann auch der höchste Gott gnädig erhöret und Sie Nachmittags gegen 4 Uhr unter dem Gebehte der Umstehenden und Einseegnung Ihres Herrn Beicht-Vaters durch einen sanfften und seeligen Tod zu sich in die ewige Freude und Ruhe abgefodert nachdem Sie in dieser mühsamen Welt zugebracht 77 Jahr 2 Monat und 5 Tage, und zu 4 Kindern Mutter und zu 9 Kindern Gross-Mutter worden ist.

      (Der Leichenpredigt folgt noch „eine Dank-Rede an die Herren Leich-Begleitere“ von M. Joh. Christoph. Losius, Gymn. Andr. Directore.)


      51. Hermann, geboren zu Hildesheim im August 1638 (getauft am 13. August), gestorben daselbst im Jahre 1670 nnd in der Pauli-Kirche begraben.


      52. Peter, geboren zu Hildesheim im October 1640 (getauft am 22. Octbr.)