Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/283

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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hieher verpflanzt zu haben. Ihm war auch die Kirche zu Mildstedt geweiht.

S. Laurentius. Seine Verehrung war im ganzen Mittelalter eine sehr hohe. Die erzbischöfliche Cathedrale zu Lund war neben der Maria 1145 auch zur Ehre des Laurentius eingeweiht und führte seitdem vorzugsweise seinen Namen, dies war gewiß von Einfluß auf die ganze Lundische Kirchenprovinz, und vieler Orten wurden ihm Kirchen geweiht. Wir nennen die S. Laurentii-Kirche auf Föhr, Morsum auf Sylt, Buphever und Königsbüll auf Nordstrand, Tönning und Kating in Eiderstedt, zu Fahrtoft in der Böking-Harde, ferner im Schleswigschen Steerup, Mankbrarup, Groß-Wiehe, Rinkenis, Ulderup; Ripenschen Stifts: Hellewath, Nustrup, Wobber, Reisby; das untere Chor der Domkirche in Schleswig hieß gleichfalls Chorus parochialis S. Laurentii; und außerhalb der Stadt war auch eine Laurentii-Kirche. Im Holsteinischen war ihm die Kirche zu Itzehoe gewidmet, in Dithmarschen zu Lunden. Da er den Feuertod erlitten hatte, galt er als Patron gegen Feuersbrünste.

S. Maria Magdalena (Luc. 7, 37), Patronin der Büßenden. Da an ihrem Festtage die Schlacht bei Bornhöved 22. Juli 1227 gewonnen ward, ließ Graf Adolph IV. ihr zu Ehren Kirchen erbauen, z. B. zu Hamburg und Kiel. Ein Gleiches thaten die Lübecker, denn sie sollte am Himmel schwebend ihren Mantel von vorüberziehenden Wölkchen vor die Sonne gehalten und so den Sieg verschafft haben.

S. Nicolaus, dessen Fest am 6. December, war einer der am meisten gefeierten Heiligen in hiesigen Landen. Er war Bischof zu Myra in Klein-Asien. 1087 den 9. Juli wurden seine Reliquien nach Bari in Apulien gebracht, daher er auch Nicolaus von Bari benannt wird. Unter vielen Wunderwerken, die er verrichtet haben soll, war eins, welches ihm besonders hier großes Ansehen gab, nämlich, daß er auf einer Seereise Wind und Wellen gestillt hatte. Daher ward er als der allgemeine Patron der Schiffer und Kaufleute angesehen, und fast in allen Seeörtern wurden ihm zu Ehren Kirchen erbaut, bisweilen gemeinschaftlich mit dem Apostel Andreas, der als Patron der Fischer galt. So waren Nicolai-Kirchen in Hamburg, Kiel, Elmshorn, Eckernförde, zu Burg auf Fehmern, in Schleswig, Flensburg, Apenrade, auf Föhr und an anderen Orten. Doch auch mitten im Lande, wo die Beziehung auf die Schifffahrt nicht in