Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/092

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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ward nach dem Brande an die Pfarrkirche S. Laurentii hin verlegt, über welche das Kloster 1280 das Patronatrecht erhalten hatte. Hier hat es bis 1657 Bestand gehabt. Da im vierzehnten und funfzehnten Jahrhundert die Altstadt noch nicht weiter reichte als bis an das Kloster, so erklärt sich daraus die Bezeichnung neben oder außerhalb der Stadt (prope oder extra oppidum Etzeho). Von dem was das Kloster an Grundgebiet erwarb, wird später noch die Rede sein. Schon 1263 kommt eine Aebtissin des Klosters vor, auch noch 1272 Margaretha (v. Pogwisch) als Aebtissin (bis 1299). Sodann aber hatte man nur eine Priörin, die, weil das Kloster arm war, mit dem Propsten der Verwaltung vorstand. 1342 ward wieder eine Aebtissin erwählt. Neben derselben war denn noch eine Priörin. Die Reihenfolge der Aebtissinnen zeigt lauter adlige Familiennamen: Ida Pogwisch, 1342—1349; Metta Pogwisch, 1351— 1356; Margaretha Pogwisch, 1357—79; Wiburgis Pogwisch, 1380— 99; Wiebke Sehestedt, 1400—1416; Ida Reventlow, 1417—27; Margaretha Wulf, 1428-1447; Drude Rixdorf, 1448-78; Elisabeth Heest, 1479—86; Mechthilde Pogwisch, 1487—99; Drude Wahlstorf; Catharina Ranzau, des Feldherrn Johann Ranzau Schwester, 1528-1546. Sie lebte noch 1564. Ebenso ist es mit den Priörinnen, unter welchen bekannt sind: Marg. Mestorf, 1371; Adelheid Hummelsbüttel; Catharina Blome; Bertha v. Ahlefeldt 1471; Anna von Buchwald; Catharina Blome; Elisabeth Pogwisch. Es scheint also schon frühzeitig der Adel dies Kloster in der That ausschließlich für seine Töchter als Versorgungsanstalt angesehen zu haben, und wenn vielleicht auch einige Nonnen bürgerlichen Standes waren, so gelangten diese doch nicht zu der Würde von Vorsteherinnen. Als Pröpste werden genannt: Otto 1306; Conrad 1312, Sixtus 1319; Nicolaus 1338. Das Amt des Propsten war nicht sowohl das eines geistlichen Vorstehers oder Klostergeistlichen, sondern eines Administrativbeamten, wozu allerdings auch geistliche Personen befähigt sein konnten. Der Vogt, Advocatus, oder, wie er später hieß, Verbitter des Klosters, pflegte eine ritterbürtige Person zu sein. So z. B. war 1430 Johann Pogwisch Advocatus; zu Anfange des sechszehnten Jahrhunderts Marquard Sehestedt Vogt; 1540 kommt zuerst der Name Verbitter vor für Benedict Pogwisch; neben ihm erscheint der Vogt als eine untergeordnete Person. - Die Laurentii-Kirche war zugleich Kloster- und Pfarrkirche, seitdem das Kloster