Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/100

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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Die Capelle zu Velde.

Ritter Johan von Honseler hat zu Velde unserer Lieben Frauen und St. Joris des heiligen Ritters zu Ehren eine Capelle erbaut, und für dieselbe im J. 1389 ein Indultum Apostolicum bekommen. Diese Capelle fundirte er mit zwei Gütern, davon eines der Hof ten Huisen geheissen. Beide Güter haben Carl Spede und Herman von Wyenhorst im J. 1443 dem Pächter in dem Holt in Erbpacht gegeben, mit der Verpflichtung, an den Rector der Capelle jährlichs 22 Malter Korn, halb Roggen halb Hafer, abzuliefern[1]. Das Jahr darnach richten Peregrinus ten Huisen Priester Vice-Pastor der Kirche zu Kempen, Sybert Spede und Diederich genannt Loyff von Wyenhorst, an alle Fürsten, Ritter, Knechte, Bürger und Gemeinden, die fromme Bitte, dass sie um Gottes willen und seiner lieben Mutter Maria und St. Joris, den Hof in dem Holt mit allein seinen) Zubehör beschützen und beschirmen wollen vor Raub , lirand und allem Schaden, auf dass Maria und St. Joris sie behüten wollen vor allem Unglück, und sie hernachmals einführen in die Freuden des ewigen Lebens.

So hat nun die Capelle wohl volle zwei Jahrhunderte bestanden; und da die Einkünfte ziemlich anständig waren, so darf man annehmen, dass während der Zeit der Gottesdienst nie unterblieben. Späterhin stösst man auf folgendes schwarze Latein: „Nobiles Domini Zoppenbrochii hodie Castri Veldensis possessores, fascino Calvini ebrii, illud Sacellum everterunt; sacelli vero praedium Holthoff gratia Serenissimi Electoris possident R. Patres Societatis Jesu Novesiani“. Nach andern Nachrichten ist die Capelle jedoch nicht von den Herren Quad, sondern von Kriegsvölkern zerstört worden. Und nutzten denn die Jesuiten wirklich den ganzen Holthoff? Im J. 1670 verzeichnet Gerhard Bertram von Kappel Vogt zu Gladbach, den Erbpacht dieses Hofs, und sagt dann: „Die R. P. Societatis in Neuss geniessen ietzo den erbpfacht oben specificirt von obge-


  1. Diederich genannt Loyff von Wyenhorst und der Erbpächter Henne in dem Holt haben im J. 1400 ihre Gerechtigkeit an dem Holthoff dem Ritter Johan von Hemberg verkauft. So musste nun der Ritter die 22 Malter liefern.