Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/086

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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behörungen, desgleichen der Rittersitz Velde übergegangen. - Bekanntlich haben die Herren von Velbrüggen das im Kirspel von Rosellen gelegene Haus zur Neuerburg besessen. Darüber will ich nun hier Folgendes bemerken. Ich finde, dass Symons Sohn Bernhard von Aldenbrüggen, dem Erzbischof Roprecht im J. 1465 die Summe von 1.070 Rheinischen Gulden vorgeschossen hat. In der betreffenden Obligation ist demselben vielleicht das Haus zur Neuerburg als Unterpfand verschrieben. Jedenfalls dürfen wir annehmen, dass das Capital nicht zurückerstattet worden. So hat denn wohl Erzbischof Herman sich mit Bernhards Söhnen verglichen, und ihnen selbiges Haus als Pfandschaft eingegeben. Im J. 1503 ist dasselbe in brüderlicher Theilung dem Reynart von Velbrüggen anerfallen, und 1541 auf seinen Sohn Bernhard von Velbrüggen Herrn zu Beffort übergegangen. Nach Bernhards Tode, im J. 1559 hat Erzbischof Johan Gebhard das Haus seiner Wittwe Eva von Bemmelsberg zur Leibzucht, und ihren Kindern und Erben zu einem rechten Erblehen verliehen, mit der Verpflichtung, das verfallene Haus binnen den nächsten fünf Jahren neu aufzubauen, widrigenfalls es dem Erzstift wieder heimgefallen sein solle. Wie in der Folge dies Haus an Johan von Velbrüggen zu Elsum gekommen, darüber fehlen mir die Nachrichten. Ich kann nur annehmen, dass derselbe es durch Kauf an sich gebracht habe.[1] Johan von Velbrüggen heirathete, wahrscheinlich schon ziemlich bei Jahren, Elisabeth Kolff (Tochter des Bertram Kolff zu Blens und Vettelhoven, und der Maria Raitz von Frentz zu Fliesteden): mit welcher er eine Tochter gezeugt hat, Maria Catharina von Velbrüggen, deren Gatte Adolph Sigismund Raitz von Frentz Herr zu Kendenich im J. 1620 mit dem Erbkämmerer-Amt belehnt worden. An denselben sind auch die Häuser Elsum und Neuerburg gekommen. Mit letzterem Hause ist im J. 1671 ein jüngerer Sohn desselben, Johan Sigismund Frh. von Frentz Herr zu Kendenich, belehnt worden. Nach Tod desselben, im J. 1690 hat die Vormundsehaft zu Behuf seiner minderjährigen Tochter Maria Anna Freyin von Frentz die Belehnung empfangen. Diese Tochter hat späterhin ihren


  1. Es finden sich Herren von Velbrüggen die sich „zur Neuerburg“ schreiben, noch zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts. Dieselben sind wohl Descendenten von einem unehelichen Sohne des Herrn zu Elsum.