Kreis Kosel - Beschreibung der Dörfer

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Bibliografische Angaben

F. A. Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien

Zweyter Band. Brieg 1783. 380 Seiten
hier: Beschreibung des Koselschen und Toster Kreises als das fünfte Stück des zweyten Bandes.
Vierter Abschnitt. Beschreibung der Dörfer nach alphabetischer Ordnung.

Dörfer des Koselschen Kreises

  • Beschreibung der Dörfer
  • 1. Blazeowitz, gemeinhin Blasewiz (Blaseyowiz Wieland) (Blazejowiz, Büsching,) hat eine angenehme Lage, gehöret dem Herrn Grafen von Gaschin; es sind hier ein herrschaftliches Vorwerk, 7 Bauern, 12 Gärtner, 11 Häuslerstellen, 1 Mühle und 111 Einwohner.
  • 2. Borzislawiz, wird auch Eberstelig genannt, hat ein Vorwerk, 23 Gärtner, eine Windmühle und 148 Einwohner; gehöret dem Landesältesten Freyherrn von Saß. Der Boden ist theils gut, theils mittelmäßig.
  • Brzosowg, ist der Name eines Vorwerks zu Steblau gehörig.
  • Buttermilch, auch Zerworkow, ein ähnliches Vorwerk bey Nesselwiz.
  • 3. Bytschinitz, pohln. Byczinica, gehöret dem Herrn Landrath von Schipp, hat 17 Bauern, 3 Gärtner und 152 Einwohner.
  • 4. Chrost, Chrust, dem Landesältesten Freyherrn von Saß gehörig. Von diesem Dorfe ist ein schöner Wald und hat ein Vorwerk, 10 Gärtner, 3 Häusler und 74 Einwohner.
  • 5. Czenskowiz, auch Czienskowiz, Cienskowiz, pohl. Czieskowice, gehöret dem Freyherrn von Kalkreuter, welcher hier wohnt. Im Dorfe ist ein ziemlich gutes massives Wohnhaus mit einem schönen Garten, 2 herrschaftliche Vorwerke, 5 Bauern, 20 Gärtner, 2 Häusler, eine Mühle und 118 Einwohner.
Der hiesige Boden ist sehr fruchtbar an Getreide; die Herrschaft hat einen schönen Buchenwald auch Birken. Das Wiesenwachs ist ansehnlich, nur keine Teichnutzung. Hier wird vorzüglich Bier gebrauen.
  • Czeplidul, siehe Warmenthal.
  • Cesekwia, siehe Neukirch.
  • Comorn, siehe Komorno.
  • 6. Czyßek, Laudsmirs, Olschowa und Biadarsch, machen ein Dorf aus. In demselben sind 13 Bauern, 38 Gärtner, 58 Häusler, eine Mühle und 368 Einwohner.
  • 7. Czyschowa, Czißewa, gehöret zur Herrschaft Kosel, ist von der Kreisstadt eine Meile entfernt, hat schlechten Boden und arme Einwohner, welche nach Schlawenziz eingepfarrt sind, und meist vom Holzschlagen sich erhalten müssen. Im Dorfe sind 16 Bauern, 5 Gärtner, 8 Häusler, eine Mühle und 178 Menschen.
  • 8. Dombrowa, Temowa, eine halbe Meile von Kosel; bey dem Dorfe sind viele Wiesen; gehöret zur Koseler Herrschaft, und hat 10 Gärtner, 9 Häusler und 136 Einwohner.
  • 9. Dolenzin, gehöret dem Rattiborschen Landrath Herrn von Wrochim, hat ein Vorwerk, 19 Gärtner und 1 Mühle. Hier sind auf der Gränze gegen Pawlowizka 6 Koloniehäuser erbauet.
  • 10. Dzielawy, pohl. Dziela, dem Herrn Baron von Kalkreut gehörig; im Dorfe sind 8 Bauern, 4 Gärtner, 5 Häusler, 1 Mühle und 113 Einwohner.
  • 11. Dzielniz, Dzielnica, fasset 9 Bauern, 18 Gärtner- und Häuslerstellen, 2 Mühlen und 195 Einwohner. Es gehöret dem Hospital in Kosel. Der Boden ist mittelmäßig.
  • 12. Dziergowiz, liegt auf der pohlnischen Seite der Oder, hat einen schlechten Sandboden, gehöret dem Herrn Grafen von Gaschin; hat 19 Bauern, 41 Gärtner, eine Mühle und 304 Einwohner, die aber mehrentheils vom Schindelmachen und Kalkbrennen leben. Auf der Charte ist zwar eine Kirche gezeichnet, sie findet sich aber nicht im Dorfe.
  • 13. Gros-Elgut, pohl. Wielka Ligotta, gehöret dem Herrn General von Saß. Im Dorfe sind ein herrschaftliches Vorwerk, 24 Gärtner, 3 Häusler, eine Windmühle und 195 Einwohner. Der Boden ist ziemlich gut, das Dominium hat hinlänglich Holz.
  • 14. Klein Elgut, hat zwey Antheile.
Der erste ist dem Herrn von Spanner gehörig, hat ein Vorwerk, einen Bauer, 4 Gärtner, 5 Häusler und 60 Einwohner.
Das zweyte hat 7 Bauern, 4 Häusler und 54 Einwohner.
  • 15. Ehrenfeld, eine neue Kolonie auf Moserauer Grunde erbauet, welche mehrentheils deutsche Leute bewohnen.
  • 16. Fischerei, pohl. Rybarzi, gehöret zur Herrschaft Kosel, hat 16 Häuser und 55 Einwohner, die sich mehr als Schiffer und nicht wie Fischer nähren.
  • 17. Gieraltowiz, dem Herrn General Freyherrn von Saß zuständig. Im Dorfe ist ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische Parochialkirche, ein Pfarrhaus, eine Schule, 6 Bauern, 23 Gärtner, eine Windmühle und 244 Einwohner.
  • Gnadenfeld, siehe den letzten Abschnitt.
  • 18. Gniewof, gehöret dem Herrn Grafen von Gaschin, hat ein Vorwerk, 8 Gärtner und 2 Häusler. Die Zahl der Einwohner ist mit Warmenthal 117.
  • Golaschka, ist der Name eines Vorwerks.
  • 19. Klein Grauden, pohl. Mala Grudenka, hat ein Vorwerk, 8 Bauern, 16 Gärtner, 2 Häusler, 162 Einwohner. Auf der Landcharte ist die Kirche unrecht vermerkt.
  • 20. Gros-Grauden, pohl. Wielka Grudeni, ist dem Herrn von Görz zuständig, welcher hier wohnet. Der Boden ist mittelmäßig. Das Guth hat etwas Holz aber wenig Wiesen. Mergel wird hier häufig gefunden. Hier sind 2 herrschaftliche Vorwerke, wovon eines Strasenau heisset; eine katholische Pfarrkirche, eine Schule, 55 Gärtner und 328 Einwohner.
  • 21. Groetsch, pohl. Grodziskow, gehöret dem Herrn von Fragstein, hat 2 Bauern, 23 Gärtner, zwey Mühlen, 3 Häusler und 151 Einwohner. Der Boden ist mehr als mittelmäßig, das Guth hat viel Wiesen und einen schönen Wald gegen Urbanowiz.
  • 22. Grzendzin, (Grzensin Wiel.) (Grssenzin Büsch.) dem Freyherrn von Kalkreuter gehörig; im Dorfe ist ein Vorwerk, eine katholische Parochialkirche und Schule, 9 Bauern, 17 Gärtner, 2 Häusler, eine Mühle und 149 Einwohner.
  • Habicht, siehe Jastrzromb.
  • 23. Jacobsdorf, gehöret dem Herrn von Hoscheck, hat 14 Gärtner, 2 Häuslerstellen und 119 Einwohner. Das Dominium hat etwas lebendig Holz.
  • 24. Jaborowiz, dem Herrn Grafen von Gaschin gehörig, hat 16 Bauern und einige Gärtner. Die Zahl der Einwohner ist 134. Das Dorf hat guten Boden.
  • 25. Jastrzomb, deutsch Habicht, gehöret dem Herrn von Köhler, es hat keine Bauern, sondern nur 26 Gärtner und Häusler. Die Zahl der Dorfs-Einwohner ist 122.
  • Juliusburg, siehe Potschenkarg.
  • 26. Kamionka, auch Kamionky, ohnweit Mechniz, wohin es auch eingepfarrt ist, hat 11 Bauern, eine Mühle und einige Gärtner. Die Zahl der Einwohner ist 152. Es gehöret zur Herrschaft Kosel.
  • 27. Karchwiz, pohl. Karchow, hat zwey Antheile.
a) Erstes Antheil gehöret seit kurzer Zeit dem Herrn Baron von Kottwiz, welcher es, da es durch die ehemaligen Besitzer sehr herunter gekommen, wiederum in guten Stand setzen läßt. Hierzu gehöret ein Vorwerk, 2 Bauern, 16 Gärtner und 131 Einwohner.
b) Das zweyte Antheil entstand erst vor einigen Jahren; es wurde von einer ehemaligen Besitzerin beyder Antheile Namens von Holli ein Stück Land von 72 Breslauer Scheffel Aussaat von den Vorwerksäckern erstern Antheils losgerissen, ein kleines Vorwerk erbauet, worinnen gegenwärtig 5 Menschen wohnen. Es gehöret jetzt einem gewissen Maleck.
  • 28. Klodniz, pohl. Klodnica, ein ziemlich grosses Dorf, liegt auf der pohlnischen Seite der Oder, und soll seinen Namen von dem Bache Klodniz haben. Der Boden des Dorfes ist sandige, zum Dominio aber gehört ein schöner Fichten Wald. Zum Dorfe wird gerechnet das herrschaftliche Vorwerk, Sabinize genannt, 2 Bauern, 2 Mühlen, 13 Gärtner, 29 Häusler und 383 Einwohner. Das Dominium Kosel ist Grundherr.
  • 29. Kobelwiz, pohl. Kobylice, gehöret der Kämmerey zu Kosel, bestehet aus einem Vorwerk, 13 Bauern, einer Mühle, 21 Gärtner- und Häuslerstellen. Die Zahl der Einwohner ist 143.
  • 30. Komorno, auch Comorrn, eine kleine Meile von der Kreisstadt gelegen, gehöret gegenwärtig dem Herrn von Mannstein, welcher sich die Wiederbesetzung und Erbauung 9 im dreyßigjährigen Kriege wüste gewordenen Bauergüther sehr angelegen seyn läßt. Dieses Dorf hatte ein hübsches Schloß, welches aber vor etlich und zwanzig Jahren gänzlich ausgebrannt, von jetzigen Besitzer aber wieder hergestellet wird. Gegenwärtig bestehet das Dorf aus zwey Vorwerken, einer Mühle und 29 Gärtnern. Das Guth hat tragbare Felder, vieles Wiesenwachs und etwas Brennholz.
  • 31. Kostenthal, pohl. Kosziencin, gehöret dem Dohmcapitel zu Breslau. Es ist ein schönes und großes Dorf, hat eine katholische Parochialkirche und Schule; bey ersterer sind die Dörfer Urbanowiz, Trawnig, Karchwiz, Koske, Ellguth und Borislawiz eingepfarrt; der gegenwärtige Pfarrer ist der Herr von Francheville; eine große Freyschölzerey, 76 Bauerhöfe, 55 Gärtner und Häusler, 2 Windmühlen und 765 Einwohner, welche meist deutsch reden. Der hiesige Boden ist gut und trägt viel Weitzen.
  • 32. Kosko, pohl. Kosky, hat zwey Antheile, beyde gehörten vor 100 Jahren einer gewissen Frau von Schmesgal, welche dem Minoritten-Convent zu Oberglogau einen Theil schenkte, den andern Theil aber Pfandsweise überließ; vor 12 Jahren aber wurde letzteres dem Convent eigenthümlich überlassen. In Beyden Antheilen ist eine katholische Kirche, wohin das Dorf Grötsch eingepfarrt ist; eine Schule, ein Vorwerk, ein altes maßives ansehnliches herrschaftliches Wohnhaus, 8 Bauern, 25 Gärtner und Häusler. Der Boden des Dorfes ist gut. Der gegenwärtige geistliche Administrator heißt Tranquillus Günther.
  • 33. Krzanowiz, dem Herrn Obristen von Pirch gehörig; der Acker ist mittelmäßig, es giebt hier aber schöne Wiesen, Teiche und Wald, letzterer aber hat bey dem Orkan vom Jahre 1777 vielen Schaden gelitten. Hier ist ein herrschaftliches Wohngebäude, so aber abgebrannt, eine katholische Pfarrkirche, ein Vorwerk, eine Schule, 10 Bauern, 23 Gärtner, 8 Häusler und 280 Einwohner.
  • 34. Langmülmen, Langlieben, Langeliebe, pohl. Dlugo Milosc, gehöret dem Herrn Obristen von Pirch; hat 5 Bauerhöfe, 14 Gärtner, eine Wasser- und eine Windmühle, und 144 Einwohner.
  • 35. Kuschazka, auch Kuschnika, ein kleines Dorf auf der pohlnischen Seite der Oder, gehöret dem herrn von Waldau; hat ein Vorwerk, eine Bretmühle, einen Kretscham und 5 Gärtner. Der Boden ist geringe, Holz findet sich jetzt nur zur Nothdurft, da der Wald etwas stark angegriffen worden.
  • 36. Laniez, Lancze, ein kleines Dörfchen von 6 Häusern und 45 Einwohnern.
  • 37. Lenki auch Lenkau, liegt auf der Charte im Gros-Strelitzer Kreise, aber falsch, gehöret zur Gräflich Plettenbergschen Herrschaft Kosel; hat schlechten Boden, aber schöne Waldungen, ist nach Rokitsch eingepfarrt, und fasset 7 Bauern, 12 Gärtner, einige Häusler und 185 Einwohner.
  • 38. Lenzez, auch Lenschez, Landschiz, pohl. Lanzec, hat zwey Antheile, beyde gehören dem Herrn Baron von Grutschreiber, welcher sie 1772 von der Freyfrau von Trach erkaufet. Der Boden ist theils gut, theils mittelmäßig, hat auch etwas Wald; die Herrschaft wohnet nicht hier.
a) Erstes Antheil hat eine katholische Pfarrkirche, Schule, 5 Bauern und 12 Gärtner.
b) Zweytes Antheil, wozu die sogenannte Wygadda, eines kleines Dörfchen gehöret; bestehet aus zwey Vorwerken, 2 Bauern, 35 Gärtner- und Häuslerstellen. In beyden Antheilen sind 253 Einwohner.
  • 39. Loni, auch Lohnau, Lonne, pohl. Lony, Lobny ist falsch; gehöret dem Herrn Grafen von Gaschin, hat einen vortreflichen Boden und bestehet aus einem Vorwerk, einer katholischen Pfarrkirche, die vor einigen Jahren eingefallen war, nun aber wieder durch die Eingepfarrten erbauet wird; einer Schule, 31 Bauern, 23 Gärtner- und Häuslerstellen, 2 Mühlen und 298 Einwohnern.
  • 40. Mechniz, gehöret zur Herrschaft Kosel, liegt an der Straße nach Oppeln. Der Boden ist mittelmäßig und hat ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische Pfarrkirche und Schule, 16 Bauern, 21 Gärtner und Häusler, eine Mühle und 339 Einwohner.
  • Mierzenzin, siehe Wronin.
  • 41. Miestiz, auf der Charte Miesce, gehörete ehemals dem Grafen Vetter, welcher es an den Baron von Lautensack verkaufte; da dieser starb, vermachte letzterer solches im Testament einem gewissen Herrn von Czarneczky, dessen Gemahlin, eine nun verehelichte von Jänisch, es noch gegenwärtig besitzet. Dieses Dorf liegt in einer vortreflichen Gegend an der Oder, hat guten Getreideboden, Wiesewachs und etwas mehrentheils lebendiges Holz; man findet hier, sowohl bey dem Dominio als den Bauern und Gärtnern, sehr viele Gärten und gute Obstbäume. Im Dorfe ist ein herrschaftliches Vorwerk, eine ohnlängst neugebaute katholische Kirche, so eine adjicirte Pfarrkirche zu Schlawikau ist; eine Schule, 5 Bauern, eine Mühle und einige dreyßig Gärtner und Häusler. Die Zahl der Einwohner ist 321.
  • 42. Militsch, pohl. Milicze, gehöret der Frau von Greifenstern; hat mittelmäßigen Boden, Wiesewachs, lebendiges Holz. Zum Dorfe werden gerechnet ein Vorwerk, eine katholische Filialkirche von Gros-Grauden, eine Schule, keine Bauern, sondern nur 33 Gärtner und 10 Häusler.
  • 43. Millowiz, gehöret zur Herrschaft Neukirch, besteht nur aus 11 Gärtnerstellen und 1 Mühle.
  • 44. Moserau, Mozurau, pohl. Mozurow, dem Freyherrn von Kalkreuter gehörig. Der Boden ist sehr mittelmäßig, es giebt hier weiches und lebendiges Holz. Im Dorfe ist ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische Kirche, 7 Bauern, 24 Gärtner und einige Häusler. Die Menschenzahl wird auf 164 gerechnet.
  • 45. Neselwiz, Nesselici, pohl. Porziconico, ist nach Twardawa eingepfarrt, gehört zur Herrschaft Kosel, der Boden ist mittelmäßig. Im Dorfe findet sich ein herrschaftliches Vorwerk, eine Schule, 14 Bauern, 12 Gärtner, 6 Häusler, 238 Einwohner.
  • Neuhof, siehe Rzeciz und Wiekschüz.
  • 46. Pohlnisch-Neukirch, pohl. Polska nova terkie, gehöret seit undenklichen Jahren der Gräflich-Gaschinschen Familie; der gegenwärtige Besitzer ist der Herr Graf von Gaschin. Die ganze Herrschaft bestehet aus 18 zum Theil ansehnlichen Dörfern und ist ein Majorat. Im Dorfe ist ein herrschaftliches ansehnliches Schloß, eine katholische Pfarrkirche, ein Vorwerk, eine Schule, 23 Bauern, 28 Gärtner und Häusler. Die Menschenzahl ist 270.
  • 47. Nieschnaschin, auch Nieznaschin, Nosnaschin, pohl. Neznaszi, gehöret zu Pohlnisch-Neukirch; hat 17 Bauern, 5 Gärtner, 110 Einwohner. Der Boden ist hier mit unter die guten zu rechnen.
  • 48. Gros-Niemsdorf, Gr. Niembsdorff, pohl. Wielki Naczislawice, hat zwey Antheile, welche den Minoritten zu Oberglogau gehören. In beyden Antheilen ist ein Vorwerk, eine katholische Parochialkirche und Schule, 22 Bauern, 36 Gärtner, eine Mühle, einige Häusler und 364 Einwohner.
  • 49. Klein-Nimbsdorf, pohl. Naczeslawki, dem Herrn Obristen von Pirch gehörig; hat ein herrschaftliches Vorwerk, 9 Bauern, 19 Gärtner und Häusler.
  • 50. Ostrosniz, Ostroschniz, pohl. Ostroz, gehöret zur Herrschaft Pohlnisch-Neukirch; worinnen eine katholische Pfarrkirche, Schule, ein Vorwerk, 34 Bauern, 20 Gärtner, eine Mühle, 20 Häusler und 369 Einwohner sich vorfinden.
Im Jahr Getraut, Gebohren, Gestorben.
1780 5 24 17
81 - 26 9
82 2 18 8
  • 51. Pawlowizke, Paulow, dem Herrn von Seydliz gehörig. Im Dorfe ist ein herrschaftliches Vorwerk, 3 Bauern, 25 Gärtner und Häusler. Das Guth hat vortreflichen Getreideboden, auch wird hier guter Mergel gegraben. Auf dieses Dorfs Fluren wurde im Jahre 1780 eine Brüdergemeine angelegt, wovon im folgenden Abschnitt das Weitere vorkommt.
  • 52. Pirchwiz, eine neue Kolonie von 10 Häusern, von Herrn Obrist von Pirch erbauet; sie befindet sich in den besten Umständen. Die 43 Einwohner sind Sachsen und Deutschböhmen, jedem Hause sind 8 Morgen Land zugetheilt.
  • 53. Pütkau, Pickau, pohl. Bitkow; (*) gehörete ehedem zum Oberglogauischen Kreise, ist das Eigenthum des Herrn Baron von Grutschreiber. Im Dorfe ist ein herrschaftliches Vorwerk, einige Gärtner und eine Mühle. Die Zahl der Einwohner aber 88.
(*) In Büsching Mag. unrichtig Pirkau
  • 54. Poborischau, pohl. Poborischau, Pobrischau, ist ein ansehnliches Dorf mit zeimlich wohlhabenden Einwohnern, der Boden ist mittelmäßig. Hier sind 19 Bauern, 29 Gärtner und Häusler; die Menschenzahl ist 332. Das Dorf gehört zur Herrschaft Kosel.
  • 55. Podlesch, pohl. Podlesie, liegt an der Oder, gehöret dem herrn Grafen von Gaschin, hat ein Vorwerk, 26 Gärtner und 17 Häuslerstellen. Die Personenzahl ist mit Przewoz 314.
  • 56. Potschenkarb, Poczkarbe, Pociekarb, Porzenkarb, nebst einigen neuerbauten Häusern, so Juliusburg heissen, gehöret dem Herrn Baron von Grutschreiber; hat ein herrschaftliches Vorwerk, 10 Gärtner, eine Mühle, 18 Häusler und 131 Einwohner.
  • 57. Przewoz, gehöret nach Pohlnisch-Neukirch, hat 39 Gärtner- und Häuslerstellen.
  • 58. Przeborowiz, Przedborowize, ist ein kleines Dorf, so ein Vorwerk, 4 Bauern und 16 andere Häuser hat. Es gehöret dem Herrn Grafen von Gaschin.
  • 59. Radoschau, pohl. Radoschowy, gehöret dem Herrn Baron von Eichendorf, hat mittelmäßigen Getreideboden, etwas lebendig und weiches Holz und folgende Gebäude: Ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische Filialkirche und Schule, 4 Bauern, so in sehr schlechtem Zustande sind; 20 Gärtner und einige Häusler. Die Personenzahl ist 135 welche nach Autischkau im Rattiborschen eingepfarret.
  • 60. Reinsdorf, Reinschdorff, pohl. Rynckowie, gehöret dem Herrn Grafen von Plettenberg, ist 1/4 Meile von der Stadt entfernt, mit welcher es durch einen Damm zusammen hängt; der Pfarr zu Kosel hat hier eine Wiedemuth. Das Dorf hat guten Boden und Wiesewachs. In demselben ist ein Freyguth, 22 Bauern, 31 kleine Besitzungen, eine Mühle und 349 Einwohner.
  • 61. Rogau, Rogi, gehöret der Kämmerey zu Kosel; das Dorf hat vieles Wiesewachs, der Boden ist ziemlich gut, nur der Ueberschwemmung unterworfen. Es fasset das Dorf 1 Vorwerk, 8 Bauern, 16 Gärtner, 17 Häusler, eine Mühle, 222 Einwohner.
  • 62. Roschowizdorf, Roschowirz, pohl. Rokowice, hat ein Vorwerk, 8 Bauern, 22 Gärtner, 12 Häusler; es gehöret so wie
  • 63. Roschowizwald, zur Herrschaft Neukirch. Hier sind zwey Vorwerke, welche den Namen Gulaschka und Koppanin führen; 30 Gärtner, 20 Häusler, eine Mühle und mit vorstehenden 341 Einwohner.
  • Rosenthal, ist vom Herrn O.C. Büsching zwar als ein Kirchdorf angeführet, es findet sich aber im Koseler Kreise kein Dorf dieses Namens.
  • 64. Rzeziz, Redschiz, Rzezice, gehöret der Frau Baronesse von Halama, hat sehr weitläuftige Felder und guten Getreideboden, auch etwas Heu. Hier finden sich zwey herrschaftliche Vorwerke, wovon eines den Namen Neuhof hat; eine katholische Pfarrkirche, wobey die Dörfer Powlowizke, Warmental und die Kolonie Vorsicht eingepfarrt und Acrus verrichtet sind:
Im Jahr Getraut, Gebohren, Gestorben.
1778 3 18 13
1779 2 20 25
1780 3 29 12
1781 3 22 7
eine Schule, 4 Bauern und 42 andere Häuser. Die Zahl der Einwohner ist 219. Die Pfarrkirche soll von dem Tempelherrn erbauet seyn; man findet der Kirche gegen über einen Platz mit Graben umgeben, wo ein Kloster gestanden haben soll.
  • 65. Sakrau, Zakrow, ist ein ansehnliches Dorf, hat vortreflichen Boden, gehört nach Neukirch und bestehet, einige Häuser, die Pulow heißen, dazu gerechnet, in einem herrschaftlichen Vorwerk, einer katholischen Pfarrkirche, einer Schule, 36 meist wohlhabenden Bauern, 24 Gärtnern, 15 Häuslern, 2 Mühlen und 269 Einwohnern.
  • 66. Stobelau, auch Stebelau, Steblau, pohl. Steblaw, gehöret dem Herrn Landrath von Schipp, hat ganz vortreflichen Boden, und besteht aus 2 Vorwerken, wovon eines den Namen Brzosowa führet; 20 Gärtnern, einer Mühle, 3 Häuslern, 122 Einwohnern. Gegenwärtig wird hier sehr gutes Bier gebraut.
  • 67. Suckowiz, zur Herrschaft Neukirch gehörig, hat ein Vorwerk, 6 Bauern, 13 Gärtner, eine Mühle. Die 120 Einwohner reden meist deutsch.
  • 68. Teschenau, Teschnau, gehöret dem Herrn von Tluck; hier findet sich ein Vorwerk, 18 Gärtner, 4 Häusler, eine Mühle und 121 Einwohner.
  • 69. Tarnowiz, gehöret gegenwärtig dem Herrn Grafen von Pückler; das Guth hat fürtrefliche Aecker, bauet vielen Weitzen, es wird hier viel Schlamm-Erde gegraben; Wald und Wiesen sind schön. Die Häuser der Unterthanen sind sehr schlecht beschaffen. Im Dorfe findet sich ein Vorwerk, 10 Bauern, 39 Gärtner und Häusler. Die Menschenzahl ist 330.
  • 70. Tscheid, pohl. Schzyty, gehöret der Frau von Lippa, hat mehr als mittelmäßigen Boden, etwas Holz, ein Vorwerk, 19 Gärtner, eine Mühle und 89 Einwohner.
  • 71. Urbanowiz, dem Cisterzienserstift zu Rauden gehörig, welches hier einen geistlichen Administrator hält; der gegenwärtige ist ein gewisser Herr von Radzecke. Der Boden ist gut, zum Dominio gehöret ein ziemlich ansehnlicher Wald von weichem Holze. Im Dorfe ist ein Vorwerk, 15 Bauern, 27 Gärtner, 7 Häusler, eine Mühle und 257 Einwohner.
  • 72. Vorsiche, eine neue Kolonie von 10 Stellen, auf dem Dominialgrunde von Rzeziz angelegt. Zu jeder Stelle sind 8 Morgen Land gegeben. Die Einwohner sind untermischt, theils deutsch, theils böhmisch.
  • 73. Warmental, pohl. Czeplydoll, zur Herrschaft Neukirch gehörig, hat ein Vorwerk und einige wenige Gärtner.
  • 74. Wiegschüz, eine halbe Meile von der Kreisstadt, gehöret zur Herrschaft Kosel; hat zwey Vorwerke, wovon eines Neuhof heisset; 12 Bauern, 12 Gärtner und 103 Einwohner, so nach Kosel eingepfarrt sind. Der Boden des Dorfs ist gut.
  • 75. Wietaslowiz, Witoslawiz, Witaslawiz, gehöret dem Freyherrn von Kalkreuter; hat ein Vorwerk, 11 Bauern, 31 Gärtner, eine Mühle und 192 Einwohner.
  • 76. Wronin, dem Herrn Grafen von Sedlnizky gehörig, der im Leobschützer Kreise wohnet. Das Dorf hat eine anmuthige Lage, Holz- Teichnutzung, Wiesewachs und einen guten Getreydeboden. Hier ist ein Vorwerk, 11 Bauern, 31 Gärtner, eine Mühle und 290 Einwohner. Das nicht weit vom Dorfe gelegene zweyte Vorwerk Mierzenzin gehöret zu dem Dorfe Wronin.