Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)/II

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Instructionsbuch für den Infanteristen (1872)
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Instructionsbuch fuer den Infanteristen.djvu
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Cavalleristen" und endlich einer für den Artilleristen, die ich aber nicht allein geschrieben habe, weil ich mich auf diese Dinge nicht verstand, sondern wobei mir Cavalleristen und Artilleristen halfen, Jedes Ding hat aber seine Zeit und wenn in unseren Tagen Jemand erwas macht, was den Leuten gefällt, so machen es Andere ihm nach. So entstanden denn nach einander eine Menge ähnlicher Bücher, viele Regimenter ließen sich ihre eigenen schreiben; Buchhändler machten eine Speculation daraus und boten geschäftliche Vortheile, die ich weder bieten konnte noch wollte. Da ich nun 1833, durch den Beifall, den meine Instructionsbücher gefunden, veranlaßt, angefangen hatte, eine Zeitschrift: "Der Soldatenfreund" herauszugeben, besonders aber, weo der sogenannte "Kleine Waldsersee" erschien -- dea beste aller bis dahin herausgekommenen Instructionsbücher -- so hatte ich erstens keine Zeit mehr, mich mit der Verbreitung meines kleinen Buches abzugeben, zweitens aber sah ich ein, daß der ""Kleine Waldersee" besser war, als meine verschiedenen Leitfaden, und so kamen denn die Anfänge meiner Thätigkeit für den ersten Unterricht der Soldaten, in Vergessenheit.

      Da war es denn nach einer fast 40jährigen Erfahrung wohl keine Anmaßung, wenn der Soldatenfreund einmal wieder ein Lebenszeichen von sich gab und es diesmal auf eine andere Weise versuchte, nämlich mit einerm illustrirten, das heißt mit Abbildungen geschmückten Instructionsbuche, welches neben den zur dienstlichen Instruction gehörigen Dingen, sich besonders an das Ehrgefühl und an die Intelligenz der jungen Kameraden wendet, ihnen die Erfüllung ihrer Pflicht erleichtert und ihnen auch über die Dienstzeit bei der Fahne hinaus, eine angenehme Erinnerung und eine Hülfe für ihre späteren militairischen Verpflichtungen bleibt. Schon lange hatte ich den Plan dazu gefaßt und deswagen angefangen, die Bilder-Beilagen zu meiner Zeitschrift für Unteroffiziere und Soldaten, statt in Steindruck in Holzschnitt anfertigen zu lassen, weil man von Holzschnitten so viel Abdrücke machen lassen kann, als man will, von Steinzeichnungen aber nicht. Da war denn mit der5 Zeit ein ganz hübscher Vorrath von solchen Bildern herangewachsen, der nun für das Instructionsbuch seine Verwendung fand; denn wenn ich alle diese Holzschnitte ers hätte besonders für dieses Instructionsbuch anfertigen lassen sollen, so wäre wohl die Elle länger geworden als der Kram und ich hätte es nicht zu einem so wohlfeilern Preise, 5 Silbergroschen für 10 Druckbogen, mit 357 Bildern und geheftet, liefern können.

      Nun ist es aber da; möge es nutzen und den Kameraden gefallen!--

      Ich habe die einzelnen Bogen seit 9 Monaten den Heften meiner Zeitschrift beigelegt, um Urtheil, guten Rath und Verbesseerungen gebeten, die erhaltenen Fingerzeige und Wünsche zu erfüllen gesucht und glaube wenigstens etwas geliefert zu haben, was bisher noch nicht da war, wenigstens so reichhaltig und wohlfeil gewiß nicht. Hilft es seinestheils mit zu dem Zwecke, den der Soldatenfreund sich nun einmal vorgesetzt und seit einer so hübschen Zahl von Jahren unermüdlich veerfolgt, so soll es mich freuen.

       Berlin, den 1. October 1869.

             L. Schneider.