Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/447

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[446]
Nächste Seite>>>
[448]
Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


der Schafskopf, nebst der südwestlichen Kante des Faulkogels. (v. Kleimayrn.)

      Das Vikariat Wagrain erstreckt sich außer dem gleichnamigen Markte über die Ortschaften: Hof, Hofmark, Schwaighof und Vorder-Kleinarl, mit 250 Häusern, 316 Wohnparteyen, 1513 Einwohnern, worunter jedoch die Häuser- und Seelenzahl von den dahin eingepfarrten 8 Häusern der Ortschaft Floitensperg (da diese eigentlich zu St. Johann gehören, und dort eingerechnet sind) nicht mehr begriffen.

      Wagrain, ein Markt mit 64 schlecht gebauten, nicht gut gereihten, theils in der Ebene theils auf der Anhöhe gelegenen Häusern, 83 Wohnparteyen, 388 Einwohnern, 2 Stunden von Flachau, Kleinarl und St. Johann, 3 von Altenmarkt, 4 von Radstadt, an der Straße von Radstadt nach St. Johann und Tyrol, 2388' ober dem Meere.

      Es ist schwer, die eigentliche Bedeutung und Abstammung dieses Namens anzugeben; eben so schwer die Erforschung des Anfanges der Kultur dieser Gegend. Indessen scheint diese vielleicht wegen Entlegenheit von beyden Hauptkommunikationsstraßen erst etwas später angefangen zu haben. Auch zeigt der Hügel, an welchem der jetzige Marktflecken angelehnt ist, noch unverkennbare Spuren einstiger Revolutionen durch Wasser.

      Nach den ältesten Nachrichten gehörte diese ganze Gegend anfangs zum Pfleggerichte Radstadt. Die Herren von Goldeck besassen in demselben eine Hofmark. Sie begriff vielleicht das heutige Wagrain und die von denselben eine halbe Stunde entfernt liegende Rotte Hofmark. Auf dem nahen Hügel dabey hatten sie eine Burg. Diesen Namen haben ihre Ruinen noch. Der Sage nach führt von da ein verborgener Gang in das Steinerbäckerhaus im Markte herab.

      Als diese Hofmark im 15. Jahrhunderte dem salzburgischen Erzbischofe heimfiel, wurde die Gegend von Radstadt getrennt, und zu einem eigenen Landgerichte erhoben; dieses aber 1802 nach St. Johann einverleibt.

      Im Jahre 1592 (nicht 1511) kommt Wagrain als der 22. unter den vormaligen alten Märkten des Erzstiftes vor. Er hat eine sitzende Maria mit dem Jesuskinde im goldenen Felde zum Wapen.