Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/438

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Die hiesige Pfarrkirche zu Ehren des heil. Veit wird als solche bereits 1074 unter Erzbischof Gebhard genannt. (Juvavia 261.)

      1240 überließ sie Erzbischof Eberhard II. und 1270 Erzbischof Philipp seinem Domkapitel in Salzburg. (Geistl. Schemat. für Salzburg 1833 S. 60 in der Vorrede; Steyrmärk'sche Zeitschrift 9. Heft von 1328 S. 20.)

      Mag. Marquard i.J. 1216; Mag. Franco Frater Gotfridi de Aquis; Mag. Marianus de Bartholinis; Clericus Prysinus waren Pfarrer zu St. Veit. (Steyrmärk. Zeitschr. wie oben S. 26.)

      Das Ortswapen enthält den heiligen Kirchenpatron im Feuerkessel auf einem rothen Felde.

      Bis zur Säkularisation des Domkapitels in Salzburg befand sich hier ein Verwalter von demselben.

      Man kennt von St. Veit ein eigenes Landrecht, Täding oder Landtading von 1534; folglich war hier ein eigener Gerichtsstab (davon bey Werfen das Umständlichere) von einer bedeutenden Anzahl edler und bürgerlicher Geschlechter umgeben; jetzt nur noch in Schrift und Sage lebend. Eine Abschrift dieses Dokumentes befindet sich im Archive zu Werfen, unter dem Titel: Ordnung der Ehehafts Landtading zu Bischofshofen 1592. Karl Friedrich Walch hat von diesem seltenen Aktenstücke im 2. B. der vermischten Beyträge zum deutschen Rechte (Jena 1772 S. 149 bis 182) einen Abdruck geliefert. Wir machen hier deßwegen darauf aufmerksam, weil in unseren Tagen emsig gesucht wird, diese Landtäding zu sammeln.

      Da gab es 1731 wieder üble Auftritte.

      Durch St. Veit, Schernberg und Weng zog sich um 1190 die ältere Landstraße. (Hübner I.; Salzb. Int. 1800 S. 135; Zauner X. S. 76; v. Koch's Tauern 218; dessen Beyträge zur deutschen Länder-, Völker-, Sitten- und Staatenkunde I. 169; Rumpler's Geschichte 145.)

      Hier wurde am 1. May 1769 der k.k. n. ö. Regierungsrath Joseph Felner geboren, ein Mann, dessen Namen der Herausgeber dieses Werkes nur mit dem größten Danke nennen kann.