Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/401

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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von der Verlassenschaft des Freyherrn Johann Nepomuk von Rehlingen zu Salzburg gekauft. Sie befindet sich in einem großen und hellen Zimmer, auf dem Uebergange vom alten in das neue Konventgebäude. Die abteylichen Zimmer, so wie die der Gäste, zeichnen sich durch Reinlichkeit und durch eine bequeme und passende Einrichtung aus.

      Die Zahl der Konventualen überstieg niemahls 25, manchesmal waren auch weniger als 15.

      Zehn von ihnen werden als Pfarrsvikare und Kooperatoren zu Dorfbeuern, Lamprechtshausen, Perwang, Seewalchen, Obersulz und Loidesthal[GWR 1] verwendet. Seitdem zu Salzburg die höheren Lehranstalten bestehen, sendete Michaelbeuern 24 Professoren für verschiedene Lehrfächer dahin ab.

      Die Oekonomie des Stiftes besteht im Feldbaue, in Waldantheilen von beyläufig 200 Joch, in Weinzehenten e.t.c., in einer Bierbräuerey, von Perwang nach Michlbeuern versetzt, zur Unterbringung des Winterbieres vom Abte Anton Moser östlich vom Stifte ein geräumiger Keller gegraben, am Portale desselben die frappante Aufschrift: Hic aestivos soles hyemare fecit A. A. M. B. 1781.

      In früherer Zeit war die jährliche Weinausfuhr des Klosters von seinen Weinzehenten in Unterösterreich höchst bedeutend, jetzt aber wegen großen Transportkosten nur auf den notwendigen Hausbedarf beschränkt.

      Noch müssen wir über die Geschichte des Ortes und des Stiftes in Kürze Meldung machen.

      Uralt ist die Kultur daselbst. Von der Anwesenheit der Römer lieferten wir den Beweis in der ersten Abtheilung, wieder vom Alter des Ortes in dem Namen desselben. Wie wir ihn gaben, liefern ihn die ältesten Urkunden Salzburg's und jene des Stiftes vom 10. bis ins fünfzehnte Jahrhundert. In Virgil's Tagen stand um 750 bereits die Kirche zu Lauterbach.

      Das Kloster befand sich aber ursprünglich nicht hier, sondern zu Otting, im Chiemgau von Bayern. Da baute es Graf Günther unter Thassilo II. im ersten Jahre der Weihe Virgil's, erfolgt am 15. Juny 757.


Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1. Korrigiert aus »Loislthal« gemäß Druckfehlerberichtigungen des Verfassers.