Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/400

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Das Monument der Gräfinn Itha zeigt das Jahr 1098. Abt Albert Ueberacker + 1322; Abt Konrad 1355; Abt Markard 1365.

      In dem schönen Konventstocke, 100 Schritte lang, mit rauhem Marmor gepflastert, 2 Geschosse hoch, mit 20 hübschen, hellen Zimmern für die Kapitularen versehen, befindet sich an der Südseite die Bibliothek.

      Der Ort dazu ist vortrefflich gewählt: ein hoher, bey 40 Schritte langer Saal mit einer ringsherum laufenden Gallerie, unten und oben an der Ostseite 2, an der Südseite 5 Fenster, der Boden vom harten Holze getäfelt, alles vollkommen licht und freundlich. Auf 10 geschlossenen Kästen stehen eben so viele offene Schränke, und in diesen die Bücher.

      Auf der Gallerie befinden sich eben so viele Schränke ohne Kästen. Auch ist oben und unten ein mit der Bibliothek verbundenes Seitenzimmer mit Manuskripten, Inkunabeln und anderen seltenen Büchern.

      Unter den wenigen Membranen zeichnet sich ein Kodex der Bibel des alten Testamentes in Großfolio aus, mit vielen Gemählden auf Goldgrund im byzantinischen Geschmacke gezeichnet.

      Merkwürdig ist auch ein Antiphonale in Großfolio von 1458, durchaus sehr schön auf Pergament geschrieben, und mit den damals üblichen Choral-Noten bezeichnet. Fast auf jedem Blatte finden sich auf schimmerndem Goldgrunde gewählte Anfangsbuchstaben, und der ganze Rand des Blattes ist mit den schönsten Blumengewinden angefüllt.

      Die Zahl der Handschriften auf Pergament und Papier beträgt 112, der Inkunabeln 202 (das älteste von 1467), die Gesammtzahl der Bücher 12000 Bände. Die Fächer der biblischen Exegese, der Patristik, Dogmatik und Moral, des Kirchenrechtes, der geistlichen Beredtsamkeit und Kirchengeschichte sind besonders gut bestellt, die griechischen und römischen Klassiker in der Zweybrücker Großoktav- und in der kleineren Leipziger neuen Ausgabe vorhanden; die neuesten und besten theologischen, Kirchen- und Profan-historischen Werke theils von der Abtey, theils von den Kapitularen aus ihren Privatmitteln angeschafft.

      Eine beträchtliche Sammlung inländischer Mineralien wurde von dem gegenwärtigen Prälaten, Nikolaus Achaz,