Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/315

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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Holzmarkte, seinen Namen 1600 von Wolf Dietrich erhalten. (Zauner 7, 73 — 75.) 4. Den Mirabell- und 5. den Kasernenplatz. Der Mirabellplatz, über 400 Schritte lang, gegen 100 breit, verlor 1824 eine seiner Hauptzierden an der sehenswerthen Roßschwemme mit 2 Löwen und 2 Einhörnern aus weißem Marmor sammt dem aus Kupfer gegossenen Pegasus von Johann Ernest.

      Seit 1818 existiren auch die Kasernen und der sogenannte lange Stock von Max Gandolph 1674 nicht mehr; nur noch der ebenfalls von Max Gandolph 1684 neben der Schranne erbaute und in neuester Zeit verschönerte Stall für Hofpferde.

      5) Kirchen, Kapellen und Klöster. Die St. Andreaskirche. An der linken Weite der Linzergasse (600 Schritte lang) steht die kleine St. Andreaskirche mit seinem spitzigen Thürmchen vom weißen Bleche, unter Erzbischof Eberhard III. vom Stadtrichter Martin Reiter, von seinem Bruder Johann Viktor, Doktor der Rechte und von Johann Kraft, Domkustos zu St. Stephan in Wien 1418 zu Ehren des h. Andreas erbaut, mit den nöthigen Einkünften versehen, und vom Bischofe Engelmar in Chiemsee mit 3 Altären eingeweiht. 1663 warf ein gewaltiger Sturmwind den Thurm der Kirche auf das nächst darunterstehende Haus. Unter Erzbischof Andreas Jakob stellte man diese Kirche wieder fast ganz neu her. Sie ist nicht viel über 60 Fuß hoch, nicht über 30 Schritte breit, hat 5 Altäre, an den Wänden viele alt-adelige Grabsteine; das schön gemahlte Deckengewölbe wird von römischen Wandpilastern getragen. Der englische Gruß zu beyden Seiten des Hochaltars ist von Streicher. Die 4 Patriarchen auf den 2 oberen Seitenaltären, der vom Kreuze abgenommene Christus auf der Epistelseite sind plastische Kunststücke. Den h. Andreas außen am weißmarmornen Portale verfertigte M. B. Mandl. (Selbstsehen; Hübner; Zauner III. 35, X. 712.)

      Die Dreyfaltigkeitskirche sammt dem Priesterhause und dem Virgilanum. Die Dreyfaltigkeitskirche mit dem Alumnate zur Rechten und der Kaserne zur Linken ist ein fürstliches Prachtgebäude im edelsten Style vom Erzbischofe Johann Ernest 1694, im Jahre 1699 die Stiftungsurkunde ausgestellt, am Dreyfaltigkeitssonntage 1700 durch den Bischof von Chiemsee Karl Sigismund