Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/311

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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konnten 180 Wiener Mark (90 Wiener Pfund) göldischen Silbers auf einmal geschieden werden. Das dazu nöthige Scheidewasser wurde ebenfalls in einem eigenen Brenngaden daselbst erzeugt. Eine Scheideanstalt ist etwas ziemlich seltenes. Im Königreiche Bayern war die hiesige von Seite des Aerars die einzige; in der österreichischen Monarchie die dritte, denn nur zu Kremnitz und Naghibanien in Ungarn wird auf sogenanntem nassen Wege geschieden.

      Das Münzrecht hatte Otto III. dem Erzbischofe Hartwik 996 sammt dem Zoll- und Marktrechte verliehen, dafür 1190, 1274, 1366, 1483, 1530, 1537, 1736 e.t.c. wieder allerley geschehen. (Zauner I. 88, 129, 130, 331; II. 470; III. 192; V. 142, 212; X. 561, 562; Juv.Anh. 212; Unpart. Abh. §. 127, 128.)

      Münzregulirungen erfolgten 1360, 1458, 1623. Ein merkwürdiges Münz-Mandat ist von 1623. Von schlechten Münzen geschieht 1631 Meldung. Vortrefflich stand das Münzwesen 1518; aber 1621 gerieth es in Verfall. 1811 wurde hier die Prägung der Münzen aufgehoben. (Zauner II. 464; III. 100—103; IV. 303, 304; VIII. 130, 131, 142, 301; IX. 71—75 Intell. von Salzburg 1832 S. 1460, 1476; Magistratspapiere.)

      Wo die Erzbischöfe seit Hartwik ihre Münzstätten hatten, ist nicht bekannt. Daß die ältesten salzburgischen Münzen erst unter Leonhart von Keutschach vorkommen, wissen wir.

      Noch 1615 wurde von der Hofkammer in Salzburg die Mark Gold um 128 fl., die Mark Silber um 12 fl. eingelöset. 1827 galt die Mark Gold 440 fl. 6 kr., die Mark Silber 28 fl. 48 kr. (Manuskripte.)

      Das Rathhaus Nr. 3. Es ist 4 Geschosse hoch, mit einem hübschen Thurme, in drey proportionirlichen Absätzen emporsteigend, mit 4 sehr großen, weit sichtbaren Uhrschilden geziert, tiefer unterhalb eine zur Hälfte blau, zur Hälfte goldfarbig, gemahlte Kugel mit den Mondesvierteln.

      Max Gandolf ist 1675 der Vollender dieses Gebäudes.

      Der Redoutensaal im zweyten Stocke wurde 1775 auf Befehl des Erzbischofs Hieronymus hergerichtet.

      Das Rathhaus befand sich bereits 1566 auf gegenwärtiger Stelle, früher in der magistratischen Stadtwage.