Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/310

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Das Stadtbrunnenhaus Nr. 305 neben der Bürgerspitalskirche ist über eine unterirdische unversiegbare Quelle gebaut, deren Reservoir 1200' und deren Wasserstand stets 500' kubischen Inhalt beträgt.

      Dieses in einem 4 Stock hohen Gebäude angebrachte, gewiß großartige hydraulische Werk besteht aus einer Wassersäule und Wasserrad - Druckmaschine (20' Rad-Durchmesser), deren gemeinschaftliches Zusammenwirken aus seiner unter sich befindlichen Quelle binnen 1 Minute 15 österr. Eimer Wasser 50 Fuß hoch in zwey Wasser-Reserven empor hebt, von wo aus dasselbe an 11 öffentliche Stadtbrunnen und 112 Privatbrunnen, am rechten Salzachufer bis hinauf zur heiligen Dreyfaltigkeitskirche in die Linzergasse, und am linken Salzachufer bis nach Mülln und in das St. Johannisspital hinaus abgeleitet und vertheilt wird.

      Durch den vor dem Neuthore, und durch den Mönchsberg fließenden und aus dem Berchtesgadner See hergeleiteten Almbach erhält diese Maschine ihr Betriebswasser.

      In ihren letzten Aenderuugen, und so wie sie jetzt steht, wurde sie von dem Maschinisten Anton Zillner in dem Jahre 1819 erbaut. Sehr überraschend wird jedem Fremden in diesem Brunnenhause das im sehr reinlichen mit interessanten alten Bildern gezierten 3. Stocke angebrachte kleine Kunstspritzwerk erscheinen, worunter sich besonders der schöne Springbrunnen des in der Mitte stehenden ovalen Tisches allgemeinen Beyfall erwirbt.

      Von da besucht man das städtische Zeughaus am Gries. Dieses verdankt sein Entstehen dem Herrn Bürgermeister Alois Lergetporer, wurde in dem Jahre 1834 wirklich äußerst geschmackvoll geordnet aufgestellt, und enthält sehr schöne reichgestickte erzbischöfliche Standtarten, Fahnen des vormaligen Bürgermilitärs, Kanonen von dem Jahre 1565, viele orientalische und deutsche Schilde, Rüstungen und Waffen von sehr antiquarischem Werthe, die römischen Denkmähler aus dem Lycealgebäude; Urkunden, Münzen, Kunst- und Industriewerke aus allen 3 Reichen der Natur.

      Das k. k. Gold- und Silbereinlösungsamt, oder das ehemalige Münzamtsgebäude im Gries Nr. 302. In diesem Gebäude von Guidobald 1662 und von Gandolph 1670 stand 1710 bis 1816 ein Gold- und Silber-Scheidegaden im Betriebe. In 18 Kapellen (Windöfen)