Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/XI

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Rheine hin sich erstreckende, ist flach und eben, nimmt aber nach Süden hin immer mehr einen wellenförmigen Charakter an. An der obern Strecke der Erft sind außer dem sogenannten Welchenberge wenig erhebliche Anhöhen, welche vor vielen Jahrhunderten die eigentlichen Erftufer gebildetet haben mögen. Wenige Forsten sind vorhanden, Holzungen in einiger Ausdehnung nur in den Gemeinden Hülchrath, Wevelinghoven und Wickrath. Zwei Flüsse durchziehen das Dekanat Grevenbroich: 1. die in der Eifel bei Blankenheim entspringende Erft, welche in der Nähe von Frimmersdorf in das Dekanat tritt, in ihrem gegen Norden gerichteten Lauf die Pfarreien Frimmersdorf, Gustorf, Neuenhausen, Elsen, Grevenbroich, Wevelinghoven, Capellen, Neukirchen und Hoisten berührt und bei Grimlinghausen im Dekanate Neuß in den Rhein mündet; 2. die Niers, welche bei Kuckum, Pfarre Wanlo, entspringt, durch Wickrath fließt und bei Odenkirchen in das Dekanat Gladbch tritt. Von den Bächen ist die Gilbach zu nennen, von der eine ausgedehnte, durch ihre Fruchtbarkeit berühmte Gegend den Namen führt. Sie mündet bei Weckhoven in der Pfarre Hoisten in die Erft.

Die Köln-Venloer Chaussée tritt bei Allrath in das Dekanat, geht durch Grevenbroich über Elsen und Fürth, durchschneidet bei Elsen die Aachener Straße und verläßt hinter Hackhausen in der Pfarre Hochneukirch das Dekanat. Die Chaussée von Neuß nach Aachen geht durch Hemmerden, Orken, Fürth, an Elfgen vorbei durch Garzweiler und verläßt das Dekanat hinter Jackerath. Südlich von Jackerath ist der höchste Punkt der Chaussée, 338 Pariser Fuß über dem Nullpunkte des Amsterdamer Pegels. Die Eisenbahn von Neuß nach Düren tritt in der Pfarre Capellen in unser Dekanat, geht über Capellen zwischen Wevelinghoven und Hemmerden durch an Grevenbroich und Gustorf vorbei und verläßt in der Nähe von St. Leonard in der Pfarre Gustorf das Dekanat. Die Gladbach=Jülicher Bahn berührt nur Wickrath, Hochneukirch, Otzenrath und Jackerath, die Neuß=Dürener Bahn Grevenbroich und Capellen=Wevelinghoven.

Die frühesten Bewohner hiesiger Gegend waren germaische Völker, welche von den Galliern vertrieben wuden. Sie tritt erst durch die Römer, 58 vor Christus, in die Geschichte ein. Der römische Feldherr Julius Cäsar eroberte das Lugdunensische Gallien, Belgien und Germanien bis zum Rheine. Zu den belgischen Germanen gehörten auch die Menapier, welche ursprünglich auf beiden Seiten des Rheines zwischen den Batavern und Ubiern wohnten. Sie waren von den Usipetern und Tenkterern überfallen und genöthigt worden, sich auf die linke Rheinseite zurückzuziehen. Nachdem Cäsar letztere besiegt, zog er aus der Gegend der untern Niers auf einer noch deutlich erkennbaren Römerstraße südwärts bis Gladbach, Rheydt und Müllfort, dann über Grevenbroich, Stommeln