Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/242

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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um mit den Worten des Todtenzettels zu reden, die Wissenschaft eitler Tand; deshalb suchte er beide zu vereinigen. Er besaß einen großen Schatz von Kenntnissen, die er mit Klarheit und Liebe zum Nutzen seiner Schüler zu verwenden wußte. Zugleich war er ein Mann des innerlichen Gebetes. Bald nach seiner Anstellung als Pfarrer wurde er von einem nervösen Uebel ergriffen, das sich bis zur Blindheit steigerte. Dafür aber ging seinem Geiste immer mehr das innere Licht der himmlischen Wahrheit auf. Sein liebstes Wort in den Tagen seiner Blindheit war: Deus providebit, Gott wird sorgen. Auf diese Weise war der leidende Pfarrer für seine Pfarrkinder ein Prediger des Kreuzes. Mit Gottes Anordnung zufrieden, gab er am 23. September 1862 seinen Geist in die Hände des himmlischen Vaters. Während der Krankheit Froelich's trat der Vicar Heinrichs aus Kohlscheid, ein geborener Immerather, als Pfarrverwalter ein.

Es folgte nun Johann Joseph Stiel aus Elchenrath, Pfarre Würselen bei Aachen, geboren am 6. September 1823, Priester 1847, zuerst Vicar und Rector der höhern Schule in Zülpich, darauf kurze Zeit Pfarrer in Cronenberg, Dekanat Elberfeld, und seit dem 1. October 1862 Pfarrer in Jackerath. In den Jahren 1870 bis gegen Ende 1873 war während seiner Krankheit Robert Wergifosse Hauscaplan in Jackerath. Derselbe ist nunmehr Rector der ehemaligen Klosterkirche in Marienthal, Pfarre Altenkirchen. Ihm, dem Chronikschreiber von Jackerath, verdankt Verfasser dieses die meisten vorstehenden Notizen. Am 3. October 1872 starb der Aelteste der Gemeinde, Heinrich von Meer, genannt der Schiffer, 92 Jahre alt. Als ihn die Kräfte verließen, mußte er den letzten Rest seiner Schafe, ungefähr zwanzig Stück, verkaufen. Der Rosenkranz war bei den Schafen sein steter Begleiter, desgleichen in der Krankheit. Am Rosenkranzfeste wurde er begraben. Maria, die Königin des Rosenkranzes, wird ihm porta coeli gewesen sein. Außer ihm sind noch viele Jackerather in hohem Alter gestorben. Jackerath wird von den Aerzten wegen seiner gesunden Lage und frischen Luft gerühmt.


Schulwesen.

1726 ist schon die Rede von einer Schule in Jackerath. Damals verbriefen Christian Schmitz und seine Kinder aus erster Ehe dem Pastor Bredtges von Mündt das Kämpchen binnen Jackerath, "damit es zu mehrerer Subsistenz und Unterhalt eines zeitlichen Organisten und Schullmeisters zu Jackerath diene, welcher dafür alle Samstag abends in der Capellen mit den Schulkindern den schmerzhaften Rosenkranz, die litanias lauretanas mit Salve regina zu latein und deutsch singen und sieben Vatterunser undt Ave Maria betten solle". Es war der Organist der