Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/432

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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„Alle 14 Tage Sonntag Nachmittags 2 Uhr wird eine Predigt und halbjährlich die heil. Communion den dasigen Einwohnern von dem Prediger gehalten. Vorher ist zwar schon auch der Gottesdienst zu Schieder etliche Male gehalten, wozu Graf Simon VI. den Kelch und Teller zum heil. Abendmahle verehrt hat, aber die jetzige Einrichtung ist vom Grafen Rudolf, welcher dafür dem Prediger jährlich 24 Scheffel Roggen und dem Küster 6 Scheffel als Salarium hat, die noch jetzo vom Blomberg'schen Kornboden gehoben werden.“ Die Vergütung besteht jetzt in 16 Klafter Holz und den Zinsen der Ablösungsgelder, welche aber dem Pastor zu Wöbbel statt als Vergütung für seine außergewöhnliche Mühewaltung mit in seine etatmäßige Pfarreinnahme mitgerechnet werden, was nicht billig ist und wohl in nächster Zeit abgeändert werden wird. Vom Pastor Sturhahn sind bereits vorbereitende Schritte gethan. Der Gottesdienst zu Schieder wurde nach einigem Aufschub im Jahre 1738 wieder begonnen; bei demselben hielt Pastor Philipp Johann Dörrie eine Predigt über 1. Mos. 28,18-22

Im Jahre 1849 ist die Schloßkapelle durch Baurath Brune umgebaut und restaurirt. 1858 wurde verfügt, daß Pastor Arnold auch Vormittags in Schieder zu predigen habe. Mit ihm wechselten denn beim Sommeraufenthalt der Herrschaften in Schieder die Detmolder Geistlichen ab. Seit 1866 wurde auf Wunsch des Pastors Böhmer die Sache so geordnet, daß der Pastor zu Wöbbel dreimal zu Anfang, Mitte und Schluß des Aufenthalts der fürstlichen Familie zu Schieder zu predigen hatte, während an den übrigen Sommertagen die Prediger von Detmold kamen. Seit dem Tode des Fürsten Leopold ist bis auf Weiteres der Urkunde von 1737 gemäß gepredigt worden.


2. Die Kapelle zu Billerbeck

ist ein altes hölzernes, im Jahre 1551 errichtetes Gebäude. „Sie hat ihre eigenen jährlichen Einkünfte. Alle halbe Jahr wird Sonntags die heil. Communion darin gehalten, wöchentlich aber hält der Schulmeister darin Betstunde. So oft eine Leiche in dem Dorfe fällt, wird von dem Pastor darin gepredigt, wes Ende er mit dem Küster und einigen Schulkindern dahin kommt.“ (Althof Manscr.) Jetzt hält der Lehrer alle 14 Tage Sonntag Nachmittag 2 Uhr Betstunde und versieht den Küsterdienst gegen den üblichen Küstergehalt.


3. Die Kapelle zu Belle.

Von alten Zeiten her war hier eine Kapelle, welche wie die zu Billerbeck bis 1598 von dem evangelischen Kaplane in Steinheim