Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/402

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Hinrich Koller. Meyer Hans zu Jstrup Templarii.“ Die dritte Glocke ist ohne Inschrift.

Die Kanzel trägt die Worte: Nec canis mutus, nec mordax. Anno 1667. H. Amelung Grothus. Der Schalldeckel das Distichon: Preco Dei sit vox et verba loquatur Jovae, — Sit quoque vox populi continuis precibus. A. Chr. 1667.

Die Gemeinde hat ca. 2300 Seelen. Die Zahl der jährlich Geborenen beträgt 71, der Confirmirten 27, der Copulirten 17, der Gestorbenen 45, der Communikanten 1107 nach 5jährigem Durchschnitt.

Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1667.

Das Vermögen der Kirche beläuft sich auf 15,303 Mark, das der Armenkasse auf 7650 Mark.

Die Pfarre hat ein Einkommen von ca. 3900 Mk. und ist demnach nach Oerlinghausen eine der bestdotirten des Landes.

Das Pfarrhaus ist zur Zeit des Pastors Knoll erbaut.

Vor der Reformation werden in Urkunden folgende Priester Reelkirchens genannt:

1. 1446. Gottschalk Hocker.

2. 1448—1486. Bartold Stoffe, zugleich auch Verwahrer des Altars der 10,000 Märtyrer in der Marienkirche zu Lemgo.

3. 1479. Heinrich Kokenhus und

4. 1480. Arnold oder Arend Hocker, Kirchherr; ein Streit zwischen ihm und Bertold Glade, Kirchherrn zu Blomberg und Priester an der Clause zu Wilbasen wird am 20 Januar 1480 dahin entschieden, daß dieser jenem bei den Hochzeiten (Hauptfesten) diensthaftig sein, und der Priester zu Wilbasen den dritten Theil des Opfers „in der Kellen“, wie sein Vorbesitzer gehabt, behalten soll. (Lipp. Reg. III, 1904, 1435a, IV, 2612, 2613, 2700.) (Vgl. Holscher Bisth. Paderb. S. 73 und 74)

5. 1520. Cordt von der Wipper, starb 1567. — Der erste evangelische Pastor war:

2. 1542. Johann Müssemann. Corvinus giebt ihm bei der Kirchenvisitation von 1542 das Zeugniß: Vir bonus pius et ad regendam ecclesiam aptus et idoneus. Optima et egregia habnit ab auditoribus testimonia, und fügt hinzu, daß ihm die Obrigkeit wegen seines Mangels Beistand leiste.

3. 1564. Anton Tidemann aus Blomberg lebte auch 1591. Hamelmann nennt ihn unter den Pastoren: qui conditione et virtute claruerunt aut adbuc clarent p 824.

4. 1572. Johannes Sibelius, Sohn des Laurentius Sibelius, Kanzlers zu Paderborn. Das Kirchenvisitationsprotokoll von 1604 berichtet: „Pastor hat den Exorcismus abgeschafft und den Dekalog nach der Bibel gepredigt„ abhorrire von der Ubiquität.“