Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/381

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Die Kirchenbücher nehmen 1850 ihren Anfang, sind jedoch in den ersten Jahren unvollkommen geführt und haben erst rechtliche Gültigkeit seit der Constituirung der Gemeinde.

Armenvermögen hat dieselbe nicht, das Kirchenvermögen beträgt nur 26 Thlr., das Pfarr- und Küstereivermögen dagegen ist bedeutend, da die Gemeinde dem Consistorium ein beträchtliches Fundationscapital (im Jahre 1860 waren es 28,000 Thlr.) nachweisen mußte.

Der Lebensgang des zeitigen Pastors ist dieser: Johannes Hartog, geb. zu Steinhagen bei Bielefeld am 3. Juni 1842, wo dessen Vater als Pastor stand. 1854 kam er auf das Gymnasium nach Gütersloh, machte dort 1865 sein Maturitätsexamen, studirte dann vier Jahre in Erlangen und Berlin, machte 1869 das Examen pro lic. conc. zu Münster, wurde 1870 Hülfsprediger in Brockhagen und Ende 1871 Pastor zu Bergkirchen, nachdem er Michaelis 1871 das zweite theologische Examen zu Münster absolvirt hatte. Durch seine Bemühung wurde im Jahre 1880 eine luth. Kirche aus Sammlungen in den lutherischen Ländern Deutschlands zu Salzuflen erbaut und daselbst eine Zweiggemeinde Bergkirchens gegründet.


Die Klöster Lemgos.
1. Das Marienkloster. (Stift.)

Dasselbe hat seinen Ursprung im Orte Lothen oder Lahde genommen, wo es am 1. Jannar 1265 von Edelvoigt Wedekind von dem Berge gegründet, von Bischof Cono von Minden genehmigt und dotirt, vom Papst Clemens IV. am 19. Juli 1267 in Schutz genommen und von den Bischöfen von Minden, Brandenburg, Ratzeburg und Meißen mit Ablaß zum Bau einer Klosterkirche beschenkt wurde. (Vgl. Weidemann Gesch. des Klosters Loccum S. 136. - Lipp. Reg. II, 497. Lipp. Reg. I, Anhang 5-8.) Im Jahre 1306 wurde die Verlegung des Augustinerklosters von Lahde nach Lemgo auf Wunsch Simons I., Edelherrn zur Lippe, beschlossen. Bischof Gottfried von Minden gab mit Zustimmung seines Capitels die Einwilligung dazu und gestattete die Veräußerung des Klostergutes, welches sich größtentheils das Kloster Loccum kaufte, bis auf 1000 Mark, nachdem bereits Bischof Otto von Paderborn unterm 8. December 1305 mit Consens des Propstes, Decans und Capitels seiner Kirche auf Bitten des Edelherrn Simon I. zur Lippe genehmigt hatte, daß die Priorin und Schwestern des Klosters in Lode vom Orden des heil. Augustinus secundum instituta et sub cura fratrum ordinis predicatorum viventes zur Marienkirche der Neustadt Lemgo kommen, daselbst mansuras, claustrum et officinas erbauen und dort nach ihren Privilegien und ihrer Gewohnheit Gott dienen. Er