Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/369

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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treufleißigen Schulkollegen vielgeliebten Hausehre gehalten und zu Rinteln 1663 gedruckt ist

21. 1678—1713. Mag. Johann Weland, 1645 zu Verden geboren, besuchte die Schule seiner Vaterstadt, dann die zu Bremen, wo er auch die Jugend unterwies und sich im Predigen übte, studirte zu Jena und erwarb sich hier die Magisterwürde. Er versah dann 1 ½ Jahr das Prorectorat zu Verden, erhielt darauf einen Ruf als Conrector nach Lemgo, wurde aber, ehe er dies Amt angetreten, zum Pastor von St. Marien gewählt und als Senior und Scholarch angestellt. Am Gymnasium zu Lemgo führte er als solcher 11 Lehrer ein. Am 9. Mai 1713 predigte er bei Einführung der ersten Aebtissin des Stifts zu Lemgo, der Gräfin und Edelfrau Amalie Luise Wilhelmine zur Lippe, über den aufgegebenen Text 1. Cor. 14,40. — „Eine von ihm 1683 auf Bürgermeister Cothmann gehaltene, ungemein weitläufige „Leichpredigt“ ist gedruckt vorhanden; desgleichen zu Gockelii, Predigers zu Bega, Leichpredigt auf den Generalmajor Friedrich Christof von Hammerstein ein teutscher Trauervers, „hochadliger Tugendhammer“ genannt, auf zwei Seiten, und eine sehr weitläufige lateinische Inschrift auf elf Seiten Fol. Lemgo 1685. Seine beiden Söhne studirten und gingen ins Ausland, seine älteste Tochter Anna Elisabeth war Dechantin des Stifts zu Lemgo „und zieret ihren Stand in einem vergnügten und ruhigen Alter mit Gottesfurcht und Tugend.“ Weland starb den 16. Juli 1718.

22. Henrich Müller 1718—1744, wurde am 6. Januar 1690 zu Lemgo geboren, legte in Lemgo und Lippstadt den Grund zu seinen Studien, welche er auf der Universität Jena machte. Nachdem er in Magdeburg Hauslehrer bei Hrn. von Mandelsloh gewesen, wurde er an Welands Stelle gewählt. Nach Ludovicis Tode versah er 2 Jahr lang beide Pfarrstellen der Neustadt allein. Als Senior ordinirte er zwei nach Lippstadt berufene Prediger und führte als Scholarch zwei Lehrer des Gymnasiums ein. Das Gymnasial-Programm von 1744 berichtet von ihm. Sein Tod erfolgte am 21. September 1744.

23. Ernst Heinrich Philipp Schrader von 1724 bis 1772, geboren am 12. November 1699 zu Lemgo, wo sein Vater Rector war. Nachdem er die Gymnasien zu Lemgo und Herford, an welchem letzteren Orte er die beiden Söhne „des grundgelehrten Mag. Steinmeiers“ unterrichtete, besucht hatte, bezog er die Universität Jena, wo er zwei Jahre mit „ungemeinem“ Fleiß studirte, dann nach kurzem Aufenthalt in seiner Heimath die Universität zu Halle. Nach ½jährigem Aufenthalte daselbst wurde er aber schon als Pastor nach Lemgo gewählt. Seine Vocation konnte aber entstandener