Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/357

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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der auch in der Marienkirche in einer Gruft mit ihren oben genannten Eltern „nach dem Sacrarium hin“ bestatteten Glieder unseres Fürstenhauses Otto, Dompropst zu Cöln, Heinrich, Dompropst zu Minden und Edelherr Simon III. gest. 1410 auf dem Schlosse zu Brake, dessen letzteren Grabstein noch der Chronist Piderit sah, und wahrscheinlich seiner Gemahlin Irmgard von Hoya, so wie von dem des Edelherrn Bernhard VI., der 1415 hier beigesetzt wurde, ist keine Spur mehr vorhanden. (Vgl. die treffliche Beschreibung von A. Falkmann. Ernste und heitere Bilder. Detmold 1880.) An der südlichen Wand ist eine Denktafel für den lippischen Kanzler Heinrich Kerkmann, gest. 1655, angebracht.

Ehe wir zur Beschreibung der an der Außenseite der Kirche angebrachten beiden Denksteine übergehen, machen wir noch auf die Menge theilweise recht alter Steinsculpturen biblischen Inhalts an den Wänden und untern Theilen der Pfeiler im Innern der Kirche, besonders in der westlichen Vorhalle unter der Stiftsprieche aufmerksam. Das älteste Epitaphium an der Außenseite der Kirche ist das in Süden in der Mauer nach dem Stiftshofe hin sich befindliche, Christus mit der Dornenkrone und einer Geißel in der Hand und das Wappen der Familie Cothmann, ein gekröntes C und von der nur theilweise mehr lesbaren Inschrift das Jahr 1435 und die Worte Hermannus Cothemann, — cujus anima requiescat in pace zeigend; neueren Ursprungs ist der Grab- und Denkstein des Bürgermeisters Heinrich Flörken, im Jahre 1611 von dessen Witwe Metta Schmerheim an der Südseite errichtet mit der Inschrift: Epitaphium, quod prudentissimo et amplissimo Domino Henrico Florino, Conradi filio, Lemgoviensis, et patriae reipublicae consuli exoptatissimo pic in Domino defuncto, Anno Christi 1611 die 7. Feb. et moesta vidua Metta Schmereimia et lugentes liberi tum ad sui amoris in sibi immature defunctum maritum et parentem demonstrationem, tum ad honorificam nominis perpetuitatem conservandam erigi curarunt. Die daneben stehenden Wappen haben die Namen Flörken, Swibben, Kruse, Prott, Erpbrockhausen. Ein darunter stehendes Gedicht besingt in Hexametern und Pentametern Flörken, welcher der Stadt lange mit Nutzen gedient hat. (Vgl. O. Preuß. Baul. Alterthümer S. 27-30. Clemen's Kirchengesch. Band 1. S. 21. 2. Heft S. 137 und 138 und Holscher Gesch. des Bisthums Paderborn in der Zeitschr. für westfäl. Gesch. Münster 1879. S. 10. Lübke mittelalterl. Kunst in Westfalen. S. 240.)

Eine schöne Altar- und Kanzelbekleidung in Roth rührt her von der Fürstin Witwe Elisabeth, eine schwarze Bekleidung für die Passion,