Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/262

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Hochgebohrenen Grafen Ferdinand Christian von der Lippe als Hofprediger und Ephorus der jungen Herrschaft, und hernach zu dessen Regierenden Herrn Bruder Friedrich Adolf nach Detmold, dessen Herren Söhne er gleichfalls unterrichtete. Hier hat er 1713 sich öffentlich zu der Reformirten Bekäntniß gewendet, weil er seiner Aussage nach geglaubet, daß sowol diese als jene den Weg zur Seligkeit zeige. Im folgenden Jahre wurde er aus Ps. 22 und Hebr. 12, auch anderen Wissenschaften examiniret und nach gehaltener Predigt aus Hebr. 12,3 ordiniret und zum öffentlichen Lehramt nach Brake berufen, wo ihm in seinem Alter wegen eines Ueberfalls einer Diebesrotte die Sprache vergangen. Im Jahre 1744 wurde er als Emeritus erkläret und bekam die beiden Nachfolger als Adjunctos nach einander. Er starb den 3. Dec. 1750. Sein Nachruf ist unter dem Titel: Philipp Johann Dorrie Allerletzte Ehren-Krone auf dem grauen Haupte des Hl. Johannes Straube ec. Lemgo 1750 erschienen. (Puhstkuchen Beyträge S. 58 und Althof Mnscr.)

15. 1744. Friedrich Christoph Kleindieck von Humfeld, Straubes erster Gehülfe, studirte zu Hardewyk und hielt unter Professor Cremer eine Disputation de Sabbatho Er starb schon 1745.

16. 1746. Johann Reinhard Reinhold aus Marburg, Straubes zweiter Gehülfe und Nachfolger, „welcher Anno 1757 den 7. April durch den Tod in die Ewigkeit ging.“ (Puhstkuchen Beytr. S. 58.)

17. 1758. Christoph Philipp Erp-Brockhausen, welcher von 1740 ab Pastor zu Talle (vergl. die Pred. von Talle) gewesen. Er war der Sohn des sub Nr. 13 genannten Pastors. Als Superintendent der 3. Klasse wurde er 1762 als Generalsuperintendent nach Detmold berufen. Von Brake nahm er Abschied mit der Predigt über Thessal. 5,23, mit welchem Text er sich auch in Detmold einführte. Hier starb er im Jahre 1770. Ueber sein Wirken in Detmold cf. die Lipp. Generalsuperintendenten.

18. Im Jahre 1762 den 31. Januar wurde hier Friedrich Adolf Wessel, Superintendent der 3. Klasse, eingeführt. Er wurde am 23. März 1708 zu Horn geboren, besuchte das Gymnasium zu Bremen und studirte in der Schweiz. Nach seiner im Jahre 1727 erfolgten Rückkehr in die Heimath informirte er zu Detmold die Kinder des Generalsuperintendenten Köhler. Er wurde 1732 Pastor zu Sonneborn, 1735 zu Hohenhausen und 1749 zu Horn. „Er stehet nun zu Brake als ein Muster der Tugend und geistlichen Beredsamkeit.“ (Puhstkuchen S. 58.) „Sein Sohn (Johann Christ. Wessel, Pastor zu Heiligenkirchen, 1803 zu Bega verstorben) hatte ihn mit der andern Frau, einer Wittwe Ziegler aus Horn copulirt.