Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/250

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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diligens. (Nach dem Protokoll im Detmolder Archiv.) Er starb 1556. Ihm folgte:

8. 1557. Justus Piderit, ein Sohn des berühmten Predigers Moritz Piderit zu Lemgo. Nachdem er in Marburg studirt hatte, wurde er Pastor zu Blomberg, wo ihm Hamelmann dasselbe Lob wie seinem Amtsvorgänger zollt. Er starb hier 1584.

9. 1584. Johan Piderit, des vorigen Sohn. „Schon 1582 hat er seines Vaters Discurse von der Pest in 18 ordentlichen Predigten abgefaßt. In der Vorrede bekennt er, daß er wegen seines Vaters Unvermögen von seinem angefangenen Studium abgerufen und noch in keinen Kirchen und Schuldienst gesetzt sei.“ (Althof Mnscr.) Er ist der Verfasser der bekannten Lippischen Chronik, welche er 1627 herausgab, „ein Werk, daß aber leider selbst für die dem Verfasser noch nahe liegenden Zeiten nicht zuverlässig ist.“ (Siehe Lipp. Reg. I, 20) Der Verfasser documentirt sich in demselben als einen leicht- und abergläubischen Mann. Er mußte auf Befehl der Landesherrschaft Verschiedenes aus seiner Chronik wiederrufen. (Vgl. Lipp. Intellig.-blätter.) In seinem Alter hatte er mehrere Gehülfen, nämlich:

10. 1592. Lucas Heidemannus.

11. 1600. Mag. Franciscus Humanus, „der vorher an dem Gymnasium als Lector quartae classis gelehrt hatte.“ (Puhstkuchen S. 62.)

12. Jacob Sartorius, ein von Ritberg vertriebener Prediger, welcher in Blomberg als Pfarradjunct abgesetzt und nach Ritberg zurückzukehren genöthigt wurde.

13. Arnoldus Meyer

14. 1616. Magister Abraham Rödiger Theopold von Zerbst, der Stammvater der in unserem Lande weit verzweigten Familie Theopold, die im Besitze eines genauen Familien-Stammbaumes, der dem Verfasser vorgelegen, ist. Er wurde am 29. Nov. 1592 in Zerbst geboren, 1602 mit seinem Informator Sotelius in die öffentliche Schule daselbst geschickt, studirte 1611 zu Helmstädt, 1612 zu Wittenberg, 1613 ging er nach Marburg, wurde dort Magister und las Collegia; später wurde er Conrector in Hamburg. Die Veranlassung seiner Vocation nach Blomberg, wo er 1618 nach dem dortigen Bürgerbuche Bürger geworden, war nach dem Küsterschen Manuscript die, daß er von Hamburg aus als Conrector in den Ferien seinen Verwandten, den Amtmann Ekbert May in Varenholz, besuchte, und dieser ihn zur Blomberger Pfarrstelle dem General-Superintendenten Dreckmeier empfahl. Er war anfangs Piderits Amtsgehülfe, danach selbstständiger Pastor und seit 1640 Superintendent