Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/247

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Wohnung des zweiten Pfarrers. „Jetzt ist es die Wohnung des zweiten Predigers, und die Stadtschulen werden daselbst gehalten.“ (Puhstkuchen S. 52.) Unter derselben befand sich ein unterirdischer Gang, der noch am Ende des vorigen Jahrhunderts zu sehen gewesen, aber später verschüttet sein soll. (Siehe O. Preuß. Baul. Alterth. S. 50 und 51.)

Prioren des Klosters waren:

1. Ludbert Lange von 1479—1495, der sich in einer Urkunde vom 1. April 1479 Prior „des Münsters“ des hl. Sacraments zum Blomberge nennt. (Lipp. Reg. IV, 2599.) Am 17. April 1485 ertheilt Simon, Bischof von Paderborn, dem Lutbert Lange Anweisung in Bezug auf die zu verrichtenden gottesdienstlichen Handlungen. Um 12 Uhr Mittags soll die große Glocke der Marienkirche geläutet werden, dann sollen alle Anwesenden niederknieen, ein Avemaria und Paternoster beten ec., wofür ein vierzigtägiger Ablaß verheißen wird. (Lipp. Reg. IV, 2684.)

2. Hilbert 1498. Derselbe stellt im Jahre 1498 der Stadt einen Revers aus. (Lipp. Reg. IV, 2940.)

3. Gottfried Prekel von Dorsten von 1515—1533, welcher außer in verschiedenen Urkunden in dem Vertrage, in welchem das Kloster dem Grafen Simon am 1. September 1533 das Vorwerk Schyder verkauft, genannt wird. (Lipp. Reg. IV, 3079, 3139, 3228.)

Es bestand im Jahre 1497 in Blomberg auch eine Brüderschaft, welche vom Bischof Simon von Paderborn gegründet war, genannt Fraternitas venerabilis sacramenti et beatae Mariae virg. in Blomberch, mit verschiedenen Privilegien und Indulgencien. (Lipp. Reg. IV, 2853.)

Nebst dem Siechenhause vor Lemgo wird auch ein Siechenhaus zu Blomberg im Jahre 1504 erwähnt. (Lipp. Reg. IV, 2918. Vgl., auch Holscher's Bisth. Paderb. S. 67 und 68 der Zeitschr. für vaterl. Geschskunde. 37. B. Münster 1879.)

Daß die Reformation schon im Jahre 1532 Eingang in Blomberg gefunden und ihren Einfluß auf die Mönche des dortigen Augustinerklosters ausgeübt hat, ist im Vorstehenden erzählt. Evangelisch wurde die Stadt im Jahre 1541 unter dem von Minden nach Blomberg versetzten evangelischen Prediger Conrad Meier.

Gleichwie die übrigen Städte, sträubte sich Blomberg gegen die Einführung der reformirten Lehre im Anfange des 17. Jahrhunderts und vereinigte sich mit denselben zu einer Beschwerde gegen die Aenderung in Religionssachen beim Grafen Simon VI., welcher die Beschwerdeführer jedoch abwies. Der Unwille der Gemeinde über die Einführung der neuen Lehre äußerte sich unter Anderem dadurch,