Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/246

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[245]
Nächste Seite>>>
[247]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.



Begräbniß seiner Vorfahren befinde, von dem städtischen Pastor Konrad Meier mit Predigen und christlichen Ceremonien Gottesdienst gehalten und dem Pater Augustinus das Läuten und seine katholischen Ceremonien verboten werden sollten. Dieser Augustinus Düvel ist der letzte Mönch des Klosters. Nachdem ihm im Jahre 1569 bei der vollständigen Reformation des Klosters das Mönchskleid abgenommen war, starb er im December 1577. (Piderit, Chron. S. 638 und Lipp. Reg. IV, 3228.) Am 7. Juni 1583 errichtete Graf Simon Vl., welcher die früheren Kirchengüter möglichst für Unterrichts- und Wohlthätigkeitszwecke zu verwenden suchte, eine Fundation, nach welcher die Klosterkirche mit der darin befindlichen Ruhestätte seiner Vorfahren auch ferner neben der Pfarrkirche zum Gottesdienste, die übrigen Gebäude aber zu einem Armenhause dienen sollten ec.

In der Klosterkirche wurde aber in der Folge selten Gottesdienst gehalten. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges, „wo die Einwohner der Stadt in den Jahren 1757—1761 die Kriegsbeschwerden empfanden“, (Althof Mnscr.) wurde sie zum Magazin gebraucht und verfiel sehr, bis sie nach Abbruch der Pfarrkirche im Jahre 1833 durch Verlegung des Gottesdienstes in dieselbe wieder zu Ehren kam. Die einer Thurmanlage entbehrende Kirche ist im Jahre 1838 durch den Baurath Brune in Detmold geschmackvoll restaurirt. Die Orgel erbaute der Orgelbauer Kuhlemann aus Cassel, sie wurde aber im Jahre 1860 durch den Orgelbauer Randebrock in Paderborn noch wesentlich verbessert. In der Kirche befindet sich das vortrefflich erhaltene, kunstreiche Grabdenkmal des Edelherrn Bernhard's VII. und seiner Gemahlin Anna, geb. Gräfin zu Schaumburg mit Steinfiguren Beider; der Künstler, welcher es geschaffen, ist nicht bekannt. Die Inschrift desselben nennt Dominum Berhardum de Lippia fundatorem monasterii et promotorem maximum usque ad finem vitrae. (Lipp. Reg. IV, 2983.) Auch birgt die Klosterkirche das herrschaftliche Grabgewölbe, in welchem die Leichen der Verstorbenen des Lipp. Hauses seit der Stiftung des Klosters bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts beigesetzt wurden. „Wenn man auf einer Steintreppe hinuntersteigt, so betritt man eine geräumige, schwach erleuchtete Krypta, wo Reihen zinnerner Särge mit Wappen und Inschriften stehen, welche die sterblichen Reste vieler Ahnen des gräflichen Hauses bergen. (Vgl. Falkmann's treffliche Schilderung der hier Bestatteten. S. 14—18. Ernste und heitere Bilder. Detmold 1880.)

Ein Theil des alten Klostergebäudes bildet noch heute die