Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/058

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Von 1850 – 1853 wurde der Gottesdienst an Sonn und Feiertagen durch Geistliche aus Paderborn, die zu dem Zwecke jedesmal herüberkamen, abgehalten. Im Jahre 1853 wurde der erste Pfarrer angestellt.


1. 1853.Franz Joseph Rinsche aus Eichelborn, am 4. September 1850 zu Paderborn ordinirt. Er wurde am 4. Mai 1855 nach Bruchhausen im Kreise Höxter versetzt, wo er heute noch wirkt.
2. Am 10. Mai 1855 folgte diesem Augustin Gockel, Sohn des Bürgermeisters Gockel zu Büren in Westfalen, geb. 12. Februar 1830. ordinirt am 7. März 1853 zu Paderborn. Er wurde am 1. December 1869 zum Pfarrer der Stadt Warrstein im Sauerlande berufen. Hier steht er noch heute.
3. Sein Nachfolger am 1. December 1869 war der jetzige Pfarrer Johann Heinrich Hausmann aus Dunberg im Kreise Bochum, geb. am 20. September 1842, ordinirt am 14. August 1868 zu Paderborn.


Von geistlichen Stiftungen Detmolds sind ferner zu erwähnen:

1. Ein Franziskaner Nonnenkloster.

Am 22. August 1446 ertheilte Michael de Lira, Vicar der Cölnischen Provinz des Ordens der fratres minores de observantia dem Beichtvater des Klosters zu Dytmolde, Hermann und den dortigen Franziskanernonnen die Versicherung, daß dieselben im Leben und im Tode aller guten Werke der Brüderschaft der ihm untergebenen Schwestern der heil. Clara theilhaftig sein sollen. (Lipp. Reg. III, 2050.) Da dieses Kloster weder vor noch nachher genannt wird, so hat es wohl 1447 bei der Zerstörung der Stadt durch die Böhmen seinen Untergang gefunden, weßhalb man daher 1453 um so lieber die Eldagser Nonnen aufnehmen mochte.

2. u. 3. Zwei Armenstiftungen,

ein Leprosen- oder Siechenhaus, welches vor der Stadt bei der sog. Sekenbrücke lag und noch im 17. Jahrhundert vorhanden war und das Hospital am Burggraben, 1460 vom Edelherrn Bernhard VII. gestiftet und der Jungfrau Maria und heil. Gertrud geweiht. An die Stelle desselben baute Graf Simon VII. ca. 1620 ein sogenanntes „Heiligergeist-“ oder „Gasthaus“, welches außer der alten Bestimmung auch den Zweck hatte, alte, kranke Personen aufzunehmen, dann wurde es Waisenhaus, später zugleich Lehrerseminar. Nach Verlegung dieser beiden in die jetzige sogenannte Pflegeanstalt wurde es als Werkhaus und von 1828 als Zuchthaus benutzt. Von 1848 an wurde die Spinnschule in dem Gebäude gehalten und vor einigen Jahren ging es in Privatbesitz über. (Vgl. Holscher, Bisth. Paderborn S. 43 und O. Preuß, Baul. Alterth. S. 8 und 16.)