Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/057

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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ist. Die innere Seite des Daches ist blau, die Sparren und Balken braun (maserirt) angestrichen. Eine kleine Apsis schließt das Ganze ab und enthält einen angemessenen Platz für den Altar, der in rein romanischem Stile aus Holz verfertigt ist. Merkwürdig ist das Antipendium dieses Altars, eine alte Stickerei aus dem Kloster Herzebrock. In zwei getrennten Theilen wird auf derselben die Verkündigung Maria’s dargestellt und durch Spruchbänder erläutert. Das Spruchband des Theils zur Linken trägt die Worte: Ave Maria gratia plena, des Theils zur Rechten Eccc. ancilla. dni. fiat mihi secundu. verbu. tu. Offenbar sind beide Theile nur Ausschnitte eines größeren Ganzen.

Die kleine Orgel ist in sofern bemerkenswerth, als sie das erste Werk mit Kegelladensystem ist, das der bedeutende Orgelbauer Sonreck in Köln erbaut hat. – Links vom Eingange ist das Porträt des Gründers der Kirche, des Freiherrn Maximilian von Laßberg, der zur Zeit Thurn und Taxischer Postdirektor und lipp. Postrath in Detmold war, eingemauert.

Es ist von einem Düsseldorfer Künstler en relief in Sandstein gehauen und trägt die Unterschrift: Maximilian Freiherr von Laßberg, geb. Salzburg, 9. November 1813; gest. Detmold, 26. Februar 1866. Gemeinde und Kirche danken ihm die Entstehung R. C. P.

Rechts vom Eingange in der Fensternische über dem Taufstein ist eine Gedenktafel aus Sandstein eingemauert, die dem zweiten Sohne des Obigen gewidmet ist, der als Lieutenant des bayer. Regiments „Prinz L.“ vor Orleans am 9. November 1870 fiel.


Zur Erinnerung
an
Rudolf Freiherr von Laßberg, Lieutenant im Königl.
Bayer. 1. Artillerie-Regiment “Prinz Luitpold”,
geboren zu Detmold den 7. August 1849,
gefallen auf dem Felde der Ehre im Kriege
gegen Frankreich bei Coulmiers vor Orleans den 9. No-
vember 1871.
R. C. P.


Mehrere Statuen, Oelgemälde und Oeldruckbilder zieren die Kirche, worunter eins von Bedeutung ist, nämlich ein “Ecce homo” ein Oelgemälde.

Die Gemeinde zählte nach dem „Bonifaciusbuch“ vom Jahre 1873 ca. 400 Seelen, von denen ca 200 in Detmold wohnen, die übrigen vertheilen sich über den südlichen und westlichen Theil des Landes, des Pfarrbezirks des katholischen Geistlichen zu Detmold. Seit 1873 ist die Gemeinde bedeutend gewachsen.