Genealogie der Herren und Freiherren von Bongart/077

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Genealogie der Herren und Freiherren von Bongart
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Unterthanen und Begüterten die Schätzung respective und Accinsen zu erheben; politische Ordnungen zu machen, fort mehrere dergleichen Regalien, Freyheiten und Gerechtigkeiten, als eine unmittelbare Reichs-Freye Herrschaft und Sonnenlehen von undencklichen Jahren, et a multis retrosaeculis immerfort unbeeinträchtiget und ruhig besessen«. Und wie die Herren von Milendonck dies alles besessen hätten, so erfreuten sich solchen Besitzes gegenwärtig die Herren von Blanche. — Was nun hier in specie die Immedietaet betrifft, so macht dagegen ein Rechtsgelehrter diese Bemerkung: »Das Haus Schoenau sei in keiner Reichs-Matricul neque mediate neque immediate begriffen; daher auch dem Römischen Reich immediate nicht unterworfen«.

Johann Gottfried Frh. von Blanche, der die alten Gerech tigkeiten in ihrem ganzen Umfange zu handhaben gewillt war, vermisste nur die darauf sprechenden Documente. Er liess daher im J. 1729 das Gericht zusammentreten und ein Zeugenverhör anstellen, worin von Jung und Alt attestist ward, dass die Herrschaft Schoenau die Münzgerechtigkeit besitze, dass die und die Herren von Milendonck dies Recht ausgeübt, dass aber Maximilian Frh. von Milendonck, der im August 1671 das Schloss gewaltthätig eingenommen und die Wittwe von Hillensberg [1] fast nackend ausgetrieben, die vorhandenen Münzen und sämmtliche Briefschaften, auch Mobilien und Victualien nach Frohnenbroich mit sich geschleppt habe. — Späterhin ist Herr von Blanche wohl in den Besitz jener Briefschaften gekommen; denn im J. 1756 heisst es also: »Dieses Schloss und freie Herrschaft Schoenau ist mit allen Jurisdictionalien und Regalien, in specie Accinsen und Schatzungen einzunehmen, Müntz zu prägen, zu jagen, laut Kaiserlichen Briefs und Siegels de anno 1302 nicht allein versehen, sondern auch in Kaiserlicher Majestät und des Heiligen Römischen Reichs speciali protection angenommen«. Wenn das Haus Schoenau ein so altes und so schätzbares Privilegium


  1. Dieselbe hatte schon bei Lebzeiten ihres Bruders seit vielen Jahren ihren Wohnsitz auf Schloss Schoenau.