Eupen und Umgegend (1879)/099

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Eupen und Umgegend (1879)
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Die Kapuzinerkirche.

       Auf den Antrag des Provinzials der Kapuziner in der wallonischen Provinz der Niederlande, P. Anton d'Orchies, in der Stadt Limburg oder in dem Flecken Neau ein Kloster ihres Ordens errichten zu dürfen, genehmigte Philipp IV., König von Spanien unterm 13. März 1662 „nach Anhörung des Gutachtens des General-Gouverneurs der Niederlande und des Fleckens, sowie des Staatsrathes dieser Länder, in Anbetracht, daß der Flecken Neau angemessener sei, die Errichtung eines Klosters an diesem Orte.“ Sr. Majestät behielt sich aber vor, „nach Verschiedenheit von Zeit und Zufällen die Zahl der Mönche des besagten Klosters zu bestimmen, damit sie der Gemeinde nicht lästig fallen.“ Das betreffende Dokument, von welchem sich eine Abschrift in französischer Sprache in dem städtischen Archiv befindet, ist in Madrid unter dem Namen und Geheimsiegel des Königs ausgefertigt worden.

       In Folge dieser Genehmigung schenkte Graf de Hoen de Cortils, Herr von Stockem, dem Kapuziner-Provinzial P. Anton d'Orchies am 11. Mai 1664[1] ein Grundstück von vier großen Morgen oder sechshundert Ruthen Lambertus-Maaß, um ein Kapuziner-Kloster und Kirche auf demselben zu erbauen. Der Bau des Klosters und der Nebengebäude wurde sofort begonnen, während die Grundsteinlegung zur Kirche erst am 12. Juli 1665 durch den Abt von Klosterrath erfolgte. Schon im Jahre 1710 wurde die bis dahin den Regeln des Ordens entsprechende einschiffige Kirche bedeutend vergrößert.

       Im Jahre 1751 wird eines Prozesses erwähnt, welcher durch den damaligen Pastor der St. Nikolaus-Pfarrkirche und den Magistrat von Eupen gegen die Kapuziner angestrengt worden sei, und zwar zunächst, „weil die Treppe der alten Mutter-Gottes-Kapelle auf dem


  1. Nach anderen Nachrichten soll diese Schenkung bereits 1661 erfolgt sein.