Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/035

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Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren
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Mecklenburg Pfarren 1.djvu
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Luise Böcker, geb. zu Pritzier 1843 Sept. 25, Tochter des späteren Kirchenrats in Gägelow Heinrich, † a. Wwe. zu Berlin-Lichterfelde 1924 April 3 im 81. J. Sohn in Schwerin, Schloßgemeinde.

      Seit 1914. Schnapauff, Ludwig Joh. Gotthard, geb. zu Friedrichsmühlen bei Boizenburg 1865 Jan. 8, Sohn des Erbpächters Carl (und der Helene Dühring, Tochter des Kirchenrats Gotthard in Neukirchen), Enkel des 1872 † Bürgermeisters Friedrich Schnapauff zu Boizenburg. Abit. Rostock 1884 Ost., stud. Rost., Lpz., Erl., Haus-L. in Pommern, R. in Stavenhagen 1894 Jan. 1, Militär-Hülfspred. in Colmar 1894 Okt. 1, P. in Moisall 1898 Mai 15. P. in Bernitt 1914 Sept. 6. – Verh. 1896 Mai 12 Henny Emil. Krüger, geb. zu Yolo-County in Kalifornien 1874 Aug. 15, Tochter des späteren Administrators zu Karlshof bei Burg Schlitz Detlof, Enkelin des 1875 † Oberlandrentmeisters Ludwig Krüger zu Schwerin.


Zu Moisall.

      Kb.: T. 1683; Tr. B. 1684.

Pastoren seit 1635.
      Fr. P. nach Archivakten: Dionysius Bruen (aus Rügenwalde, imm. 1539), 1544, vorher in Bernitt 1542. Bei der Visitation 1544 heißt es von dem „kleinen Männlein“: „Ist weder Lehr noch Geistes in dem Kirchherrn viel. Er predigt ja auswendig, aber er hat eine seltsame Art und viel vicia in seiner Aussprach, schreiet sehr, und die letzten Wörter und Silben zeucht er in sich, hat viel Abweise mit etlichen Worten, welche er allzuviel in seinem Sermon repetiert, also daß es verdrießlich zu hören und einem in den Ohren wehe tut. Und ist sonst sein ganzes Predigen eine vana garrulitas, und ist nicht möglich, daß das arme Volk daraus etwas begreifen kann“. Gleichwohl war er 1558 noch im Amt. Von 1570 an versorgte Joachim Grabow zu Qualitz die Moisaller Pfarre mit; dann folgte Leonhard Freundt, nachweislich im Amt 1577, wohl bis 1616. Unter ihm ereignete sich in der Moisaller Kirche ein Wunder: aus dem Pfeiler des Predigtstuhles wuchs Anno 1594 vom 1. bis an den 16. Juni eine Hand und Angesichte, letzteres „ungestalt, als ob es eines Türken Kopf wäre“. Hand und Gesicht schwitzten über den dritten Tag wunderlichen Schweiß, während sie auf andere Zeit dürre blieben. Freundt beschrieb dies „Wunderwerk Gottes“ in einem 18 strophigen Gedicht, das bei Johann Balhorn in Lübeck 1594 im Druck erschien.[1] (Schwiegersohn Senst, s. unten). Ihm folgte Joachim Freude, (vielleicht

  1. Mitgeteilt von C. M. Wiechmann-Kadow in Jahrb. 22, S. 264 ff.