Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/089

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Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland
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Fourage- und Servicegelder und endlich die Einquartierung nach dem Fuße der Kontribution^. Die Gemeindeabgaben bestanden außer dem erwähnten Reihewerk in Geldleistungen, die ebenfalls nach dem Fuße der Kontribution aufgelegt wurden ^.

Im engsten Zusammenhange mit den dem Meiergut obliegenden Steuern und Diensten stand das Recht des Gutes auf die Gemeinheitsnutzung ^. Wer von seinem Gute Dienste und Steuern leistete, der war auch zur Nutzung der Gemeinheit berechtigt. In Kaleuberg brauchten nur die Pferde zu Kriegerfuhren angespannt zu werden, die auf die gemeine Weide getrieben wurden °. Im 18, Jahrhundert erschien das ganze Meiergut als solches als Träger der Gemeinheits-bercchtigung ^.

Die Gemeinheitsberechtigung zerfiel in die dem Meiergut auf der Dorfgememheit ^ zustehenden Nutzungsrechte und die dem einzelnen Bauerngute kraft Servituts in fremden Distrikten, beziehungsweise auf gemeinsamem Grund und Boden gebührenden Nutzungen.'^. Über die Bedeutung der verschiedenartigen Natur dieser

' Vgl, v. Nerlepsch, Finanz- und Steuergeschichte, S. 133. — v, Biilow und Hagemann, Praktische Erörterungen :c., Nd. II, Nr. 39, Vd. IX, Nr. 28. — «oa. Oonztit. Llllenb, (Äp. III, Nr. 35 (ä. ä. 26. Mai 1707> 8 6, 38 (6. 6. 10, Februar 1724), 42 (ä. ä. 9. Januar 1736). — u. Pufendorf, ob», imiz III, Nr. 190. — Münchhausen, Unterricht, Art. 18 in Zeitschrift des histurischen Vereins für N. S., 1854, S, 309.

^ Vgl. Stüue, Landgemeinden, S. 125. — <üc><1, Loi,8tit. Lalend, «ap. I, Nr. 88, S. 821 (ä. ä. 4, December 1783). — u, Nülow und Hagemann, Praktische Erörterungen, Nd. I, Nr, 60, IV, Nr. 18 und 19.

2 Vgl. u. Pufendorf. ow. iuriz, Nd. III, Nr. 190. — Celler Festschrift, Abt. 2, Vd. I, S. 308. — Kalenberger Urkundenbuch, Abt. 3, Kloster Loccum, Nr. 973 (ä. ä. 1592). — Stüue, Landgemeinden, S. 30. — Gandersheimer Landtagsabschied äs 1601, Art. 29 (Oull. LnnMt. «a!enb. «ap. VIII, Nr. 1). Verordnungen über die Köterdienste in Ooä, OonLtit. <Äwnb. Lap. V, Nr. 86 bis 39 (c>. ä, 1649—1660). — Grimm, Weistümer, Nd. IV, S. 668 und 669 (Holting des Deisierwaldes).

< Vgl, Grimm, Weistümer, Bd. III, S. 283 (Holting zum Harenberg ä« 1720, desgl. die früheren, Bd. IV, S, 680 (Weistum zu Hasserode), S. 701 (Holting des Truwaldes>, — Gesenius II, Meierbriefe in den Anlagen Nr. 8, 11, 12, 13, 15k, 15d, 16. — Strube, Rechtliche Bedenken II, 138 (I, 104), — Stiwe, Landgemeinden, S. 40 ff.

° Stüve, Landgemeinden, S. 116 ff. — Brandes, Gutachtliche Vorschläge, S. 14 (ß 17). — Gülich, Über die Verhältnisse der Bauern in Kalenberg, 1831, S. 8 und 1ö. — Annalen der niedersächsischen Landwirtschaft eä. Thaer-Nenecke, Bd. I (1799), St. 3, S. 57,