Die Doerriens/012

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Die Doerriens
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Die Doerriens.djvu
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und 17ten Jahrhundert ist es nie unterlassen, die Ahnen der Verstorbenen aufzuführen, während sonst in Leichenpredigten für bürgerliche Personen manchmal nicht einmal die Namen der Eltern genannt sind. Die Stadtfamilien Hildesheims hatten stets enge verwandschaftliche Beziehungen zu denen in Hannover und Braunschweig; vornehme in Hildesheim eingesessene Familien waren hauptsächlich die Arnecken, Brandis‘, von Hagen, von Harlessem, Lübberen, Lüdecken, Oldecop, Storren, Tappen, Tresco, Vortmann, Wiesenhaber und Wildefür. Dazu kamen im 16ten Jahrhundert die Dörriens, und im 17ten die Hofmeister und von Windheim. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend, aber die genannten Familien begegnen dem Familien- und Wappenforscher in Hildesheim am häufigsten.

      Das Dörriensche Wappen stellt im silbernen Schilde drei aus einem grünen Berg wachsende grüne Kleeblätter dar, über denen ein goldener Ring mit roten Steinen schwebt. Auf dem helme mit rot-silbernen Decken steht aufrecht ein rotgekleideter Arm mit silbernem Stulp, dessen Hand drei grüne Kleeblätter hält; es findet sich nachweislich zuerst auf dem Grabstein der Sophia Rogge, geborenen Dörrien, die am 31. Januar 1580 starb, an der Michaeliskirche zu Hildesheim - dort ist jedoch nur der Schild dargestellt. Auf einem Porträt in der Andreaskirche daselbst, das jedenfalls dem Riedemeister Hans Dörrien im Alter von etwa 50 Jahren (um 1650) verbildlicht, ist das Wappen mit Helm und Helmzier in Farben gemalt, daher stammen auch die Farbenangaben bei der Wappenbeschreibung. Eine von Catharina Dörrien, des Pastors Conrad Rüdemann Frau, wahrscheinlich bei ihrer Verheiratung (1659) in eine Kirche gestiftete Fensterscheibe ist jetzt im Roemer-Museum in Hildesheim aufgehängt und zeigt das übliche Wappen, ebenso eine von Ernst Heinrich Dörrien am 12. Juni 1675 ausgestellte Urkunde als Siegel [1]. Eine in Privatbesitz von Herrn R. Fr. Leonhardt in München befindliche Fensterscheibe mit der Bezeichnung Johann Ulrich Dörrien soll auch das übliche Wappen zeigen. Ein Wappenfenster des Hans Christian Dörrien von 1681 im Roemer-Museum hat die gleichen Schildfiguren, aber auf dem Helme zwei Büffelhörner, über die Früchte hängen; dies ist offenbar ein Mißverständnis des Malers gewesen, der den Arm für ein Horn und die Kleeblätter für Früchte hielt. Ein anderes um 1730 gemaltes Wappen im Roemer-Museum hat die übliche Form, aber keine Unterschrift. Das Siegel des Dr. jur. Peter Ernst Dörrien, mit dem seine Witwe Marie Elisabeth geborene Gerhardt 1756 ihr Testament [1] siegelt, gleicht dem üblichen Wappen bis auf die Helmzier, wo die drei Kleeblätter direkt aus dem Helme wachsen, also der Arm fehlt. Die Schildbilder und die helmzier wurden auch in das Wappen der „dänischen“ Dorrien bei der Adelstandserhebung aufgenommen; doch wurde der Schild gespalten, vorn die alte Schildzeichnung beibehalten und hinten durch acht goldene Kugeln in Blau vermehrt.

  1. 1,0 1,1 Stadtarchiv Hildesheim