Despetal

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Hildesheim > Samtgemeinde Gronau (Leine) > Gemeinde Despetal > Despetal


Einleitung

Wappen

Wappen Despetal Kreis Hildesheim Niedersachsen.png

Das Wappen der Gemeinde Despetal zeigt auf goldenem Schild in Schwarz ein Zehnenderhirschgeweih.

Allgemeine Information

Gemeinde- und Ortswappen Betheln Samtgemeinde Gronau (Leine) - Ortschaften der Mitgliedsgemeinde Despetal im (Landkreis Hildesheim)

Barfelde | Eitzum | Nienstedt

Die Gemeinde Despetal liegt ca. 15 km südwestlich von Hildesheim und 35 km südsüdöstlich von Hannover im Deutschen Bundesland Niedersachsen. Sie gehört zum Regierungsbezirk Hannover und dem Landkreis Hildesheim. Das Tal zwischen den Höhenrücken Hildesheimer Wald und den Sieben Bergen, das der Gemeinde ihren Namen gab, ist geprägt durch den Lauf des Baches Despe, der bei Sibbesse entspringt und nördlich von Gronau in die Leine mündet.

Die Gemeinde mit den Orten Barfelde, Eitzum und Nienstedt erstreckt sich über eine Fläche von 15,03 qkm mit 1.413 Einwohnern, von denen 698 männlich und 715 weiblich sind (31.12.2003). In Barfelde leben 715, Eitzum 580 und in Nienstedt 160 Personen (in 2001).

Die Postleitzahl von Despetal war bis 1993 (W)3211, seitdem lautet sie 31035. Die Telefonvorwahl ist 05182 und das Kfz-Kennzeichen lautet HI für den Landkreis Hildesheim. Die Gemeinde Despetal liegt bei 52.1°N 9.82°O und der Amtliche Gemeindeschlüssel lautet 03254010.

Politische Einteilung

Ortsteile

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Ev.-luth. Kirchengemeinde Barfelde, Eitzum, Nienstedt

Hauptstraße 36

31032 Betheln

Tel. 05182-1710


Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover

Eulenstraße 7 31157 Sarstedt

Tel. 05066-3880

Katholische Kirchen

Katholische Kirchengemeinde Gronau

Burgstraße 6

31028 Gronau

Tel. 05182-2080


Geschichte

Das ursprüngliche Despetal gehörte zum Hoheitsgebiet der Cherusker, einem fränkischen Stamm der Westgermanen.

Wohl noch im Rahmen der Völkerwanderung erfolgte die Besiedlung des Despetals aber erst um ca. 500 n. Chr durch die Sachsen aus dem Norden (nicht aus dem heutigen Deutschen Bundesland Sachsen), welche die Cherusker unterwarfen und sich mit ihnen vermischten. Die Sachsen glaubten an die teutonischen Götter, u.a. an Mannus und seinen Sohn Irmin. Eine (Rest-)Version der ihn geweihten Irminsäule befindet sich heute im Hildesheimer Dom.

Die Taufe des sächsischen Herzog Widukind im Jahr 785 leitet die Christianisierung der Sachsen ein.

Die von Karl dem Großen nach mehr als dreißig Jahren besiegten Sachen werden 804 als Herzogtum Sachsen dem Frankenreich, aus dem das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen hervorgeht, angeschlossen.

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort Ekihem (Eitzum) im Jahr 996.

Kaiser Otto III., der Enkel Otto I., schenkt 997 den Reichsgutkomplex Brüggen mit Hemmendorf, Ledi, Banteln (und wohl auch mit Barfelde, Eitzum und Nienstedt) der Äbtissin Mathilde des Klosters Essen. Bereits 1047 wird Brüggen als "Tafelgut" von Kaiser Heinrich III. an das Kloster Gandersheim weitergegeben.

Aus späteren Belehnungen, insbesondere nach dem sogenannten "Grünen Lehnbuch" des Reichsstifts Gandersheim werden außer Brüggen noch die folgenden Orte genannt: westlich der Leine Banteln mit dem Oberg, Eime, Lehde (wüst) bei Gronau, Esbeck, Deilmissen, Oldendorf, Hemmendorf, Spiegelberg und im Süden Dehnsen, Ellingessen (wüst), ostwärts der Leine Rheden, Wallenstedt, Heinum, Dötzum, Empne (wüst) bei Gronau, Eitzum, Barfelde, Betheln, Möllensen, Eberholzen, Sellenstedt und im Süden Wettensen.

Die Bewohner und die Region zwischen Elbe, Weser, Saale und Unstrut, in dem sich auch das Tal der Despe befindet, werden noch bis zur Zerschlagung des Herzogtum Sachsen 1180 durch Kaiser Friedrich Barbarossa Ostfalen ("Ostmänner") genannt.

Die Orte im Tal der Despe gehören zum (Fürst-) Bistum Hildesheim. In der Stiftsfehde (1519-1523) kommen sie 1522 zum Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel.

Wohl zusammen mit Alfeld und Brüggen gingen die Despetaler 1542 zum lutherischen Bekenntnis über.

Im Jahr 1626 tritt die Pest im heutigen Gemeindegebiet auf.

1643 fällt es nach dem Sonderfrieden von Goslar an das Bistum Hildesheim zurück. In Folge des Reichsdeputationshauptschlußes kommt es 1803 kurzzeitig an Preußen, 1807 vorübergehend unter die französische Hoheit des Königreichs Westphalen, mit König Jérome, ein Bruder Napoleons. Ab 1813 ist es im Kurfürstentum Hannover und ab 1815 wird es im Anschluß an den Wiener Kongress dem Königreich Hannover zugeordnet, welches 1866 dem Königreich Preußen unterliegt. Von 1918 bis 1945 bleibt es im Land Preußen.

Am 07. November 1901 eröffnete die Eisenbahnstrecke Salzdetfurth - Gronau mit ihrem Verlauf durch das gesamte Despetal. Die Bahnhöfe Barfelde und Eitzum wurden u.a. dabei in Betrieb genommen. Dazu der Zeitungsartikel aus der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 08. November 1901. Am 24. September 1966 wurde der Personenverkehr eingestellt und ab dem 17. August 1970 die Strecke stillgelegt.

Zwischen dem 01. Januar 1969 und dem 28. Februar 1974 entstanden aus Zentralisierungsbestrebungen unter anderem im Schulwesen, der Bildung eines Standesamtbezirks, eine Samtgemeinde auf freiwilliger Basis mit den damaligen Gemeinden Banteln, Barfelde und Eitzum. Durch das Neugliederungsgesetz vom 11. Februar 1974 hat der Niedersächsische Landesgesetzgeber die Neugliederung der Gemeinden im Gronauer Raum verabschiedet. U.a. erfolgte am 01. März 1974 die Bildung der Samtgemeinde Gronau auch mit der Gemeinde Despetal und deren Ortsteilen Barfelde, Eitzum und Nienstedt.


Geschichte der Ortschaft Barfelde

Barfelde wird 1013 als "Berivilti" erstmalig erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde es zumeist "Bervelte" genannt. 1258 wird der Pfarrer Eckehardus de Bervelte vermerkt. Spätestens seit dieser Zeit kann auf eine Kirche in Barfelde geschlossen werden.

Die evangelische einschiffige barocke Bruchsteinkirche stammt aus dem Jahr 1738, der Westturm wurde 1880 erbaut. Eine Sehenswürdigkeit in der Johanniskirche ist die wunderschöne Deckenbemalung.

Wer von Barfelde in den Hildesheimer Wald hinaufspaziert, stößt auf die ehemalige Bergarbeitersiedlung Mathildenhall mit der alten Kalischachtanlage der Wintershall AG. Zwischen 1937 und 1945 war dort eine Heeresnebenmunitionsanstalt mit Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen untergebracht, wobei in den Jahren 1941 und 1944 von Explosionsunglücken berichtet wird.

1986 konnte in Barfelde ein neues Feuerwehrhaus in der Mühlenstraße eingeweiht werden. Nachdem bereits 1978 ein Radweg von Gronau (Leine) nach Barfelde auf der alten Bahntrasse geschaffen wurde, folgte 1995/1996 der Bau eines Radweges von Barfelde nach Eitzum und im Herbst 1998 das letzte Stück in Barfelde auf dem alten Eisenbahndamm.


Geschichte der Ortschaft Eitzum

Neuere Forschung ergeben, dass Eitzum bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 996 des Bischofs Bernward von Hildesheim (* um 960 in Sachsen, + 20. November 1022 in Hildesheim) unter der Bezeichnung "Ekihem" erwähnung findet. Darin übertrug der Bischof Ländereien in Ekihem an die von ihm im gleichen Jahr in Hildesheim gegründete Kreuzkapelle, aus der später die Michaeliskirche hervorging. In späteren Urkunden wird Eitzum auch als Eicem bzw. Ecem bezeichnet. Aus diesen früheren Namensformen entwickelte sich der heutige Name. Ekihem, quantum ebi possidemus bedeutet soviel wie: Eitzum, Land wir hier besitzen. Ortsnamensforscher sind sich darin einig, dass "Ekihem" soviel wie "Eichheim" bedeutet, also Wohnplatz bei den Eichen.

Die Kanzel der Eitzumer St.-Martini-Kapelle, die um etwa 1450 errichtet worden ist, stammt aus dem Jahre 1584 und auch die Empore wird in das 16. Jahrhundert eingeordnet. Oft ist die Eitzumer Kapelle renoviert worden. Die letzte Renovierung mit der Umgestaltung des Altarraumes, Heizung, Gestühl und neuen Lampen erfolgte 1884. Da die Namensgebung der Kapelle auf den Hildesheimer Bischof Bernwardzurückgeht, der von 993 bis zu seinem Tod das Amt inne hatte, dürfte die Eitzumer Kapelle eine Vorgängerin, möglicherweise aus Holz, gehabt haben. Neben der evangelischen St.-Martini-Kapelle gibt es seit 1957 eine katholische Kapelle in Eitzum, die von der damaligen englischen Besatzungsmacht erworben und später Steinwände erhalten hatte.

Seit 1852 gehörte Eitzum zum Amt Gronau.

Das 1935 eröffnete Freibad in Eitzum wurde 1983 geschlossen. 1976 baute die Gemeinde Despetal eine Sporthalle in Eitzum für die Sportvereine in den drei Ortsteilen.

Zum 1000jährigen Geburtstag gab die Gemeinde Despetal ein Festbuch heraus, aus dem erkennbar wird, dass Eitzum über 900 Jahre lang eng mit der Geschichte des Bistums Hildesheim verbunden ist. Das Festbuch zeichnete ein lebendiges Bild vom Leben der Menschen in Eitzum mit der jeweiligen Beziehung zur Landesgeschichte.


Geschichte der Ortschaft Nienstedt

In Nienstedt befand sich eine Gerichtsstätte des alten sächsischen Gaues Valothungo, die man heute noch lokalisieren kann.

Der Ort erscheint im Jahre 1174 zum ersten Male in einer Urkunde. 1210 unterschreibt der Hildesheimer Bischof Heribert von Dahlem auf seiner Sommerresidenz in Nienstedt eine Urkunde, in der der älteste bekannte Seelsorger des Ortes, Priester Henricus, erwähnt wird. So hat es also bereits um das Jahr 1200 in Nienstedt eine Kirche gegeben.

Die heutige Kirche ist um 1894/95 aus Backsteinen im neugotischen Stiel erbaut worden. Die vorherige mittelalterliche Kirche war baufällig geworden. Aus ihr stammen noch ein Kronleuchter, ein Kelch, zwei Altarleuchter und die Altartafel aus der Zeit um 1500, die ein besonders wertvolles Kleinod christlicher Kunst darstellt.


Quelle: u.a. www.gronau-leine.de, mit freundlicher Genehmigung des Leiters des Fachbereiches 1 - Innere Dienste/Serviceanbieter der Samtgemeinde Gronau; Zusammengetragen und bearbeitet von Christian Bartels



Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Internetseite der Gemeinde Despetal

Internetseite der Stadt Hildesheim

Internetseite der Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover

Internetseite des Bistum Hildesheim

Weitere Internetseiten

Warum die wahren Sachsen nur in Niedersachsen zu finden sind: www.sachsengeschichte.de

Die private Internetseite www.Despetal-OT.de der Gemeinde Despetal von Karl-Heinz Engelhardt mit den Internetauftritten der Freiwilligen Feuerwehr Barfelde und des Heimatvereins Despetal (Verein zur Förderung der Naherholung und der Heimatpflege e.V.), des Musikzugs Despetal und der Reservisten-Kammaradschaft Despetal, sowie der Arbeiterwohlfahrt, Ortsverein Barfelde.

Die private Internetseite des Ortes Eitzum von Eike Cortekar.

Die Internetseite des MTV Barfelde e.V..

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus FOKO

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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