Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/221

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  1. Band  |  2. Band  |  3. Band
4. Band  |  Inhalt des 4. Bandes
<<<Vorherige Seite
[220]
Nächste Seite>>>
[222]
SH-Kirchengeschichte-4.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

VIII.

Ueber die Errichtung verschiedener höheren Lehranstalten.

Während im Herzogthume Schleswig die vier Gelehrtenschulen aus dem Zeitalter der Reformation bestanden, wie wir in unserem vorigen Bande berichtet haben, in Hadersleben, Flensburg, Schleswig und Husum, und das vorhandene Bedürfniß nach gymnasialer Bildung zur Vorbereitung auf das Universitätsstudium vollständig befriedigten: war dagegen in dem viel umfänglicheren Herzogthume Holstein die Anzahl der höheren Unterrichtsanstalten nicht genügend. Es mußten deshalb die Landeskinder, welche sich den akademischen Studien widmeten, oftmals auswärtige Lehranstalten besuchen. Allein in diesem Zeitraume wurden die Gelehrtenschulen in Glückstadt und in Plön, so wie das Gymnasium in Altona neu errichtet, und in der folgenden Periode die Rendsburger Stadtschule als Gymnasium organisirt. Der Ursprung und die Anfänge dieser Anstalten muß hier nothwendig zur Sprache kommen, indem unsere Gelehrtenschulen aus dem Boden der Kirche erwachsen sind, und gewissermaßen als eine Art kirchlicher Institute sich charakterisiren, auch die Lehrer fast sämmtlich Theologen waren, so daß kaum einer ober der andere für seine Lebenszeit sich dem Schulfache gewidmet hatte. Selbst die Universität stand durch ihre erste Facultät, die theologische, in unmittelbarster Beziehung zum Kirchenwesen.

Zwar sind die Gelehrtenschulen, die Vorbereitungsanstalten für die Universität, zu einer großen Selbständigkeit erhoben worden, weshalb es nicht die Absicht sein kann, auch nur einen Abriß der neueren Geschichte derselben zu geben. Eine solche Geschichte würde ein eigenes Werk bilden müssen, für welches die zum Theil ausgezeichneten Programme dieser Schulen selbst die hauptsächlichsten Materialien liefern, von denen auch uns nicht wenige zur Hand sind. Wir beschränken uns aber in diesem Capitel darauf, einen Blick auf jene neu gegründeten Lehranstalten des Landes in Ansehung ihres Ursprunges und ihrer Anfänge zu werfen. Denn die Gelehrtenschulen sind nicht bloß gestiftet und organisirt worden als Unterrichtsanstalten für die Wissenschaft, sie sind vielmehr auch