Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/138

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Doch scheinen die Grundmauern alt. — In Husum wurden die Bettelmönche 1528 vertrieben, und demnächst schenkte Herzog Christian dem S. Jürgens-Hospital die Gebäude des Grauen Klosters, welche abgebrochen, und auf dem S. Jürgens-Kirchhofe in der Stadt davon Armenhaus und Capelle erbaut wurden. Auf dem Platze, wo das Kloster gestanden hatte, wurde nachher 1573 das Schloß erbaut[1]. — Das Kloster zu Kiel[2] schenkte Friederich I. 1530 der Stadt Donnerstags nach Dionysii, also im October, nachdem er kurz zuvor Montags nach Francisci (Francisci-Tag ist der 4. October, Dionysii der 9.) dem Guardian und anderen grauen Brüdern in Kiel kund gethan: „dat jy juw alles juwes predigendes afdon un entholden, ock henfürder schlichts, noch binnen este buten Klosters kein Missen celebreren, edder andre Cerimonien, dar gy dat Volck füs lang mede verföret hebben, gebrucken“. Sie sollten an Bürgermeister und Rath alle Kleinodien und alles Hausgeräth überantworten und weiteren Bescheid erwarten. 1531 Montags nach Palmarum schrieb er an den Magistrat, derselbe möge die noch vorhandenen Mönche, acht an der Zahl, „welcke byna alle ser krank, ock tom Dele lam un blind, un tom Dele mit schwerem Older beladen wesen scölen, so dat se sick gar weinig behelpen un etliche van en weder gan effte stan könen“, im Kloster behalten und Zeitlebens mit Kost und Kleidung versorgen. Wäre es dem Magistrat nicht gelegen, daß dies im Kloster geschähe, so möchte ihnen außerhalb des Klosters eine passende Wohnung und Versorgung angewiesen, es solle ihnen aber bedeutet werden, „dat se sick dermaten schicken, dat se twischen dem Adel un Börgern edder ock sünst mit alle, gar keen Upror, Wedderwillen edder Twitracht erwecken“.

Nicht lange nachher wurden die Armen aus dem Heiligengeist-Hause, das in der Nähe der Holstenbrücke gestanden hatte und verfallen war, nach dem Marien-Kloster gebracht. Ferner wurden dahin die Armen aus dem verfallenen Gasthause in der Holstenstraße 1555 versetzt, und ihnen ein Gebäude eingeräumt, „so wandages bi der Mönke tiden dat Gasthus genömet worden“. 1562 wurde wegen dieser beiden Stiftungen eine Ordnung getroffen. Beide sollten von einander geschieden sein, die Mönchenkirche aber beiden


  1. Beccau, Geschichte von Husum (Schleswig 1854), S. 182 ff.
  2. S. betreffende Urkunden bei Westphalen, Mon. Ined. IV, p. 3359 ff 3388 ff.