Kurze Chronik der Familie Kypke/066

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Kurze Chronik der Familie Kypke
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Dir auch später durch die magern Jahre auf der Schule und der Universität gnädig hindurch, daß Du während Deiner Studienzeit noch eine hübsche Reise durch Deutschland, die Schweiz und Ober-Italien machen konntest, an welche Du noch jetzt froh und dankbar zurückdenkst.

      Gott der Herr half Dir in Deinen Ämtern in Freienwalde und Rossow. Er war mit Dir in den langen, mühevollen Jahren, da Du an verschiedenen Orten Pommerns die verschiedenartigsten Kinder zu unterrichten hattest. An Dir hat durch Gottes Gnade das Wort des Psalmisten sich bewahrheitet: „Die Lehrer erden mit viel Segen geschmückt; sie erhalten einen Sieg nach dem andern, daß man sehen muß, der rechte Gott sei zu Zion“ (Ps. 84, 7 und 8).

      Auch du, meine liebe Mutter, hast viele Gnade Gottes in deinem Leben erfahren. Deine Kindheit und Jugendzeit hast Du in Deiner lieben Eltern Hause in Rossow verlebt. Es war eine sehr glückliche Zeit für Dich. Freilich mußtest Du Dich frühe an Entbehrungen gewöhnen; Du wurdest mit vieler Liebe, dabei jedoch sehr strenge erzogen. Daß Du aber dem Willen Deiner teuern Eltern so gern und willig folgtest, hat Gott der Herr Dir in Deinem spätern Leben vielfach gesegnet. Wohl ist Dir der Ehestand zeitweise ein Wehestand gewesen; schwere und traurige Zeiten sind über dich gekommen. Wie schwer war es für Dich, als Du Deine heimat, Dein geliebtes Rossow verlassen mußtest und Ihr von Ort zu Ort zogt! Manche Stunde der Nacht hast Du gewacht und gearbeitet, um für alle Deine Kinder Nahrung und Kleidung zu beschaffen. Dennoch war dein Leben bis hierher köstlich, weil es Mühe und Arbeit gewesen.

      Mit 13 Kindern hat der liebe Gott Euch gesegnet, von denen noch 9 hier auf Erden mit Euch feiern. Vier von Ihnen saht Ihr in der Blüte der Jahre sterben, dazu eine Euch sehr liebe Schwiegertochter, unser teures Lieschen zu Schellin.

      Bei einer so großen Kinderschar kann es ohne Schmerz und Sorge nicht abgehen. Manchmal drohte der Mangel bei Euch einzukehren, wie dort in Langenhagen, wo eines Tages die Vorräte verzehrt waren. Woher nehmen wir Brot, daß wir sie alle sättigen? - Diese beängstigende Frage tauchte wohl in Euern Herzen auf. Aber noch war der Tag nicht zu Ende; da hielt ein Wagen, mit Speisevorräten schwer beladen, vor der Thür. Ein ungenannter Freund schickte dies. Gott der Herr hatte es ihm ins Herz gegeben, daß er gerade zur rechten Zeit half. -

      Wie viele Freunde in der Not hat der liebe Gott Euch während Eures langen Lebens gegeben! - Daß auch heute so