Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/105

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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geworden, und eine kurze Zeit bei Pastor Pothmann in Talle Gehülfsprediger gewesen war, wurde er am 1. October 1878 Pfarrvicar daselbst. Seine Arbeitskraft wurde hier durch vielfache Verhandlungen wegen der neuen Todtenhofsanlagen in Talle und Bavenhausen, des Neubaues einer Schule zu Kirchheide und der Reparatur des Pfarrhauses stark in Anspruch genommen. - Am 1. October 1879 ging er als Pastor nach Leopoldshöhe.

9. Lipperode und das Stift Cappel. Diese bei Lippstadt gelegene Enclave gehörte zum Archidiakonate Soest der Cölner Diöcese im alten Bructerergau. Da die älteste Burg der Lipp. Edlen Herren und Grafen (jetzt ein Trümmerhaufen mit 2 Wändenresten, der aber auf Anregung des Pastors Henrici in Lipperode etwas restaurirt werden soll, was sehr wünschenswerth, und wobei der Stiftsrentmeister Blankenburg in Lippstadt gern sein Geschick und seinen Geschmack wiederum an den Tag zu legen bereit wäre) in Lipperode lag, so wird es entweder schon sehr früh eine Kirche gehabt haben, oder, wie wahrscheinlich, der Gottesdienst lange Zeit auf der Burg gehalten sein. Von dem Dasein einer solchen zeugt nur eine urkundliche Nachricht des Jahres 1412. Am 14. November 1412 bekennt Johannes Swindene, daß ihn Junker Bernhard zur Lippe mit seiner Kirche zu Lipperode begnadet und belehnt habe, und er dafür sorgen wolle, daß die Kirche und der Kirchhof wieder gebauet und geweihet werde. (Lipp. Reg. III, 1770.)
Demnach ist die älteste Kirche Lipperodes in der Evernsteinschen Fehde ca. 1412 zerstört, nach dieser Zeit wieder auf- und 1629 umgebaut, (cf. Nr. 4 der Prediger.) Im dreißigjährigen Kriege wurde dieser Bau wiederum eingeäschert und durch ein hölzernes Kirchengebäude ersetzt; dieses wurde um's Jahr 1862 abgebrochen und durch die anerkennenswerthen Bemühungen des Pastors Henrici, der durch persönliches Collectiren die Kostenlast der Gemeinde erleichtert hat, eine neue geschmackvolle, freundliche Kirche nach dem Riß des Baumeisters Petri zu Detmold, deren Kanzel, welche früher in der Marienkirche zu Lippstadt stand, besonders sehenswerth ist, erbaut. Von den zwei vorhandenen Abendmahlskannen trägt eine die Inschrift: T. A. Bierwierth, Holzminden, 20. August 1816. In einem weißen Altartuche steht: Kommt her zu mir – erquicken! und die Jahreszahl 1813. Die Orgel hat der Orgelbauer Randebrock zu Paderborn gemacht. Den Eingang zur Kirche bilden eine Anzahl alter, beim Neubau aus der Kirche entfernter Grabsteine mit schöner