Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/098

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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frommen Kriegern auf der Höhe der Insel Usedom. Nachdem der König an das Land getreten war, kniete er nieder und betete also: „O Gott, der du über Himmel und Erde, Wind und Meer herrschest, wie soll ich dir danken, daß du mich auf dieser gefahrvollen Reise beschützet hast. Ja, ich danke dir vom innersten Grund meines Herzens und bitte dich, da du weißt, daß dieser Zug nicht zu meiner, sondern allein zu deiner Ehre und deiner armen bedrängten Kirche Trost und Hilfe abgesehen ist, du wollest auch fernerhin mir Gnade und Segen verleihen.“

Da die evangelischen Fürsten Norddeutschlands, durch trügerische Versprechen des Kaisers hingehalten, das schwedische Heer nicht durch ihre Länder marschiren lassen wollten, so wurde die evangelische Stadt Magdeburg (10. Mai 1631) durch Tilly eingenommen und mit Mord und Brand zerstört, ehe Gustav Adolf Hilfe bringen konnte. Als nun Tilly auch in Sachsen große Verheerung anrichtete, sagte sich der Kurfürst von dem Kaiser los, seine Hand dem Schwedenkönig reichend. Nun wandte sich das Glück. Tilly, der Sieger in 36 Schlachten, wurde bei Breitenfeld auf das Haupt geschlagen. Gnstav Adolf lenkte sein Heer dem südlichen Deutschland zu.

Auch in dem Hanauerlande fing man an, wieder aufzuatmen. Um so größer war aber auch der Eifer der Feinde, sich vor Ankunft der Schweden aller festen Plätze zu bemächtigen. Alsbald eilte der kaiserliche Oberst Ossa herbei, setzte bei Grauelsbaum über den Rhein, um, nachdem schon seit Jahren in den offenen Plätzen österreichisches Militär gelegen war, nun auch die festen Städte Lichtenau und Willstett zu besetzen. Schon hatte Ossa auf beiden Seiten des Rheins, zu Drusenheim wie zu Lichtenau, Schanzen aufgeworfen, als der Landesfürst aus Straßburg, wohin er sich der Sicherheit wegen begeben hatte, herbeieilte und die Schanzen unter großem Frohlocken der umwohnenden Bevölkerung schleifte. Die Kaiserlichen wagten indes neue,