Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/063

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Nach reiflicher Überlegung und aufgemuntert durch seine edle Gemahlin Eleonora von Fürstenberg, die ihm leider schon den 30. Juli 1545 durch den Tod entrissen wurde, that Graf Philipp den entscheidenden Schritt. Er wandte sich am 14. März 1545 an den Reformator Butzer in Straßburg mit der Bitte um „etliche taugliche, bewährte Diener des Evangeliums unsers Herrn Jesu, sie an die fürnehmen Orte der Herrschaft zu verordnen, um das Volk den Weg des Heils nach der Augsburgischen Konfession zu lehren.“ Butzer sandte ihm zwei junge Straßburger Prediger, Christoph Söll und Anselm Pflüger, sowie den Württemberger Pantaleon Blasius nach Buchsweiler. Der Graf empfing sie auf das freundlichste und wies einem jedem sein Arbeitsfeld an. Söll blieb zur Unterstützung Groschers in Buchsweiler; Pflüger wurde nach Willstett und Blasius nach Pfaffenhofen entsandt. Letzterer, bald die Seele der Reformation in Hanau-Lichtenberg, wurde zum Superintendenten der ganzen Grafschaft ernannt. Diese Geistlichen vereinigten sich mit dem Landesfürsten dahin, daß die Kölnische Reformation, nämlich diejenige Kirchenordnung, welche Butzer in Gemeinschaft mit Melanchthon zu Köln hatte einführen wollen, der neuen Ordnung zu Grunde gelegt werde. Der Graf trat nun wieder in schriftliche Verhandlungen mit den Straßburger Reformatoren und ebenso auch mit Philipp Melanchthon, der ihn später als einen frommen Beförderer des Evangeliums rühmt und ihm der armen Jugend Studia anempfiehlt. Auf ihren Rat berief er alle Geistlichen seines Gebietes auf den 28. Mai 1545 nach Buchsweiler zur ersten Hanau-Lichtenbergischen Synode. An diesem Tage waren in der dortigen Pfarrkirche 21 Geistliche versammelt. Blasius hielt eine Predigt über die Pflichten eines Seelsorgers und forderte alle Anwesenden auf, den römischen Mißbräuchen zu entsagen. Auf dem Rathause setzte er alsdann die evangelische Lehre und besonders den rechten Gebrauch der Sakramente noch weiter auseinander und forderte die Anwesenden auf, sich ohne Rückhalt auszusprechen. Acht Pfarrer erklärten