Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/044

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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und gefangen genommen worden, so daß er sich um 30,000 Gulden wieder loskaufen mußte. Jakob und Ludwig stritten zuerst gegen Diebolt von Hohengeroldseck, welcher wegen der Erbschaft seiner Mutter, einer Freiin von Lichtenberg, in das Land eingefallen war und etliche Dörfer und Höfe verbrannt hatte; Diebolt mußte Verzicht leisten. Dann fochten sie einer Forderung und Pfandschaft halber wider den von Staufenberg. Jakob rief dabei die Hilfe Straßburgs an und bat die Stadt, „sie möchte ihm doch einen Sester voll Pulvers lehnen, dessen er sehr bedürftig sei.“ Dieser Streit wurde 1462 durch den mächtigen Pfalzgrafen beigelegt. Mehrmals wurde Jakob in die Reichsacht gethan, 1458 aber von Kaiser Friedrich III. bei seinem Besuche in Straßburg in den Grafenstand erhoben, wohl weil er ein kunstliebender und gewandter Herr war.

Liebe zur Kunst ist eine hohe Eigenschaft, indes nur dann, wenn sie von dem Geiste der Frömmigkeit und Sittlichkeit gehoben und getragen wird. Dies war nun eben bei unsern beiden Brüdern nicht der Fall. Ein sehr schlimmes Licht wirft auf sie jene schon früher jenseits des Rheines mit den Grafen von Leiningen ausgekämpfte Fehde. Der alte Markgraf Jakob von Baden lebte damals noch, und beschied im Jahre 1451 beide streitenden Parteien vor sich nach Ettlingen und suchte sie auszusöhnen. Dem Grafen Schafried von Leiningen wurde, wie es rechtens war, die Hälfte der Stadt Brumat zuerkannt. Ludwig aber, welcher auf seiner eben vollbrachten Wallfahrt nach Rom den kriegerischen Geist nicht verloren hatte, wollte die Stadt für sich allein haben. Nach vielen Einfällen in die beiderseitigen Gebiete und entsetzlichen Verwüstungen kam es am 5. Juni 1451 bei Reichshofen in der Nähe von Wörth zu einer für jene Zeit gewaltigen Schlacht. Auf der Seite der drei Leiningischen Brüder standen: Jakob, Graf von Mörs, Diebolt von Hohengeroldseck, Georg von Ochsenstein, Hans von Fleckenstein und viele andere Herren. Mit den Lichtenbergern aber fochten der